21.12.2023 | Alle Jahre wieder: Silvesterfeuerwerk erzeugt Feinstaub und durch das unkontrollierte Abbrennen von Böllern können Menschen, Tiere und Sachwerte zu Schaden kommen. Der BUND plädiert für ein Umdenken.
Der BUND zitiert eine bundesweite Repräsentativbefragung im Auftrag der Verbraucherzentrale Brandenburg, aus der hervorgeht, dass die Mehrheit gegen das unkontrollierte Abbrennung von Feuerwerkskörpern ist. Die Silvesterböllerei steht nicht nur wegen der damit verbundenen Luftverschmutzung in der Kritik, sondern auch aufgrund ihres allgemeinen Verletzungsrisikos, des Risikos von Sachschäden an Fahrzeugen und Gebäuden und des Stresses, den sie bei Tieren hervorruft. Darüber hinaus sind mit dem Abbrennen von Feuerwerkskörpern der Eintrag von Plastik in die Umwelt und große Mengen an Müll verbunden.
Feinstaub durch Silvesterfeuerwerk
Durch das Abbrennen von Feuerwerkskörpern werden nach Angabe des Umweltbundesamtes jährlich rund 2.050 Tonnen Feinstaub (PM10), davon rund 1.700 Tonnen PM2,5 freigesetzt. In einer gerade veröffentlichten Broschüre zeigt das UBA anhand aktueller Auswertungen von Luftdaten, dass am ersten Tag des neuen Jahres die Luftbelastung mit gesundheitsgefährdendem Feinstaub vielerorts so hoch ist, wie sonst im ganzen Jahr nicht.
Stress für Zugvögel
Im Jahr 2022 wurde eine Studie veröffentlicht, in der die Stressreaktionen von insgesamt 347 mit GPS-Sendern versehenen Wildgänsen auf Silvesterfeuerwerk in New York untersucht worden waren. In den Ruhezonen der Tiere wurden nach Mitternacht bis zu 650 % höhere Feinstaubwerte gemessen als üblich. Es konnte gezeigt werden, dass parallel zum Anstieg der Feinstaubbelastung die Tiere von ihren Schlafplätzen aufgeschreckt wurden und sich durchschnittlich 5 – 16 km entfernte Schlafplätze suchten. Dabei flogen sie höher als sonst üblich. Durch den plötzlichen und ungeplanten Energieverbrauch bewegten sich die Tiere an den darauffolgenden Tagen weniger und fraßen mehr.
Nicht generell verbieten, aber regeln
Der BUND fordert kein generelles Verbot von Silvesterfeuerwerk, sondern einen zeitgemäßeren Umgang damit:
„Als Umwelt und Naturschutzverband geht es uns um ein verantwortungsbewusstes, klar geregeltes Feuerwerk vor Ort. Licht-Shows oder auch Profi-Feuerwerke sind gute Alternativen zum Feuerwerk an der Straßenecke. Das Abbrennen von Raketen und Böllern darf nur in Bereichen erlaubt sein, wo Brand-, Emissions- und Naturschutz gewahrt sind. Damit könnten wir Unfällen und schädlichem Feinstaub in der Luft vorbeugen und Haus- und Wildtieren Stress und Todesängste ersparen.“ sagt BUND-Geschäftsführerin Antje von Broock.