6.12.2022 Ι Das Sortiersystem UniSort Film EVO 5.0. von Steinert verfügt über eine Farb-Nahinfrarot (NIR)-Sensorkombination und ermöglicht die Detektion einer großen Bandbreite von Materialien und Unterscheidung verschiedener Plastikarten. Diese Sortiertechnik kommt nun bei der Wilkens Plastics Energy GmbH zum Einsatz.
Was hat Agrarwirtschaft mit Kunststoffrecycling gemeinsam?
2009 begann Wilken Plastics Energy GmbH mit dem Recycling von Kunststoffen. Das als Nische gestartete Projekt, expandierte schnell und wuchs über den Interimsstandort heraus. Nun ist die vierte Recyclinglinie geplant. Bei der Sortiertechnik wird Steinerts UniSort Film EVO 5.0. eingesetzt.
Als 1930 der Großvater des heutigen Geschäftsführers der Wilken-Gruppe, Bernhard Wilken, den landwirtschaftlichen Familienbetrieb übernahm, sprach noch niemand von Recycling. „Dabei gibt es viele Gemeinsamkeiten: Auf der einen Seite kommt ein Rohstoff rein und auf der anderen ein Produkt raus. Die Rezepte, um den Rohstoff im Verfahren abzubilden, sowie die verwendete Maschinentechnik, sind ähnlich. Letztendlich machen wir Futter für Verwerter“, beschreibt Wilken sein Unternehmen.
Vielfältige Sortiertechnik für höchste Flexibilität
Der Rohstoff, von dem Wilken spricht, sind Leichtverpackungen wie Polyethylen (PE)-Hartkunststoff oder Polypropylen (PP)-Folien der großen Umweltdienstleister aus ganz Europa. Wilkens Rezeptur dabei ist ein vierstufiger Prozess: Zerkleinern, Sortieren, Waschen und Trocknen, um umschmelzfertige Polyolefin (PO)-Flakes zu erzeugen. Dabei ist Wilken aufgrund der Volatilität des Marktes vor allem Flexibilität wichtig:
„Momentan sortieren wir PP, PE und ganz neu Misch-Polyolefine (MPO). Das kann sich aber jederzeit ändern, je nachdem wie die Marktlage ist.“
Das mit einer Farb-Nahinfrarot (NIR)-Sensorkombination ausgestattete Sortiersystem UniSort Film EVO 5.0 ermöglicht nicht nur die Detektion einer großen Bandbreite von Materialien und Unterscheidung verschiedener Plastikarten. Eine innovative Bandabdeckung mit gerichtetem Luftstrom erlaubt das Sortieren von 3D- und 2D-Materialien, sodass selbst folienlastige Fraktionen kein Problem darstellen.
Selbstversorgung ohne Außenressourcen
Die Wilken-Gruppe setzt sich aus sechs Unternehmensfeldern zusammen. Die Besonderheit ist, dass diese unterschiedlichen Bereiche eng miteinander verzahnt sind und sich gegenseitig unterstützen. Das Kredo ist „Selbstversorgung ohne den überflüssigen Gebrauch von Außenressourcen.“ So verwundert es auch nicht, dass das Dach der Produktionshalle eine Photovoltaikanlage ziert, die den Strom für die Kunststoffrecycling-Prozess erzeugt.
„Demnächst ist auch noch ein 3 Megawatt-Windrad geplant, sodass wir uns vollständig selbst versorgen und das Kunststoffrecycling nur mit erneuerbaren Energien durchführen können“, so Wilken.
Trotz bereits hochwertiger Qualitäten, optimiert Wilken seinen Prozess und die Recyclinglinien permanent. Das nächste Projekt für eine Sortieranlage steht bereits fest: Im Visier stehen die schwarzen Kunststoffe von Steinert, die Wilken für seine anspruchsvollen Abnehmer in höchster Qualität aufbereiten möchte.
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