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Raumluftreiniger: Wird ihre Wirkung für den Infektionsschutz überschätzt?

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Autor: Hildegard Lyko

primopiano /Adobe Stock, Bild generiert mit KI
Mobile Luftreiniger haben während der Pandemiejahre einen regelrechten Boom erfahren. Nun veröffentlichten Forschende der University of East Anglia eine Studie, deren Ergebnis irritiert: Durch den Betrieb von Luftreinigern wird das Risiko, an Virusinfektionen zu erkranken, demnach kaum verringert.

Ein Team um Prof. Paul Hunter und Dr. Julii Brainard von der Norwich Medical School, UK, analysierte systematisch Studien zur Wirksamkeit von Geräten, die auf Filtration, keimtötender Bestrahlung mit Licht, Ionisation und anderen Mechanismen beruhten, mit denen sich Keime aus Luft entfernen und/oder unschädlich machen lassen. Im Fokus standen dabei die Verringerung des Risikos, an Atemwegsinfektionen oder Infektionen des Magen-Darmtrakts zu erkranken. Der Zeitraum, in dem die verschiedenen Untersuchungen vorgenommen worden waren, erstreckt sich über mehr als 20 Jahre: Insgesamt wurden 32 Studien aus den Jahren 1970 – 2022 ausgewertet, bei denen sich Menschen für mindestens 20 h pro Woche in geschlossenen Räumen in Schulen, Pflegeeinrichtungen oder dgl. aufhielten, in denen Geräte zur Luftreinigung oder -desinfektion in Betrieb waren.

Es wird nur die Luft gereinigt, die durch das Reinigungsgerät fließt

Prof. Paul Hunter von der medizinischen Fakultät der UEA in Norwich sagte: “Luftreiniger sind so konzipiert, dass sie Schadstoffe oder Verunreinigungen aus der Luft filtern, die durch sie hindurchgeht.

Als die Covid-Pandemie ausbrach, untersuchten viele große Unternehmen und Regierungen – darunter der NHS, das britische Militär, die Stadt New York und deutsche Landesregierungen – die Installation dieser Art von Technologie, um die in der Luft befindlichen Viruspartikel in Gebäuden und kleinen Räumen zu reduzieren.“

Für Prof. Hunter ist es vernünftig, die mitunter hohen Kosten für Raumluftreiniger gegen ihren Nutzen abzuwägen.

„Um es kurz zu machen: Wie fanden keine eindeutigen Belege, dass die Luftreiniger Menschen in realen Situationen schützen können.“ fasst Dr. Julii Brainard die Ergebnisse zusammen.

In einigen Fällen wurden schwache Nachweise gefunden für eine Minderung der Infektionswahrscheinlichkeit. Diese Beweise scheinen nach Ansicht der beiden Forschenden aber voreingenommen und unausgewogen zu sein.

Konzentrationsabnahmen bestätigt

Unabhängig vom scheinbar geringen Einfluss auf das Infektionsrisiko bestätigt die Studie sehr wohl, dass Luftreinigungstechnologien in der Lage sind, die Konzentration von Keimen sowohl in der Raumluft als auch auf Oberflächen zu reduzieren. Dies gelte insbesondere für keimtötende Bestrahlung und die HEPA-Filtration.

Die Forschenden schränken die Bedeutung ihrer bisherigen Ergebnisse für COVID-Infektionen selbst insofern ein, als dass sie davon ausgehen, dass noch nicht alle Ergebnisse von Untersuchungen, die während der Pandemiejahre durchgeführt wurden, veröffentlicht sind.

zur Originalpublikation

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