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Suma cum Laude: Johannes Möller-Preis für Dissertation

Im Teilprojekt von Patrick Bürger ging es darum, sehr heiße Abgase von bis zu ca. 800 Grad Celsius zu reinigen, um dann die Wärmeenergie dieser Abgase nutzen zu können. Bisher müssen solche Abgase in der Regel mit kalter Luft verdünnt werden, um dann die Reinigung bei Temperaturen unterhalb von 400 bis 500 Grad durchzuführen.

von | 13.03.24

Doktorarbeit mit Auszeichnung: Dr.-Ing. Patrick Bürger
Quelle: Sebastian Rau
Dissertation mit Auszeichnung
13.03.2024 I Nachwuchs in der Akademikerwelt: Dr.-Ing. Patrick Bürger erhält für seine herausragende Disseration auf dem Gebiet der Feststoff-Verfahrenstechnik eine dotierte Auszeichnung. Geehrt wird er mit dem renommierten Johannes Möller Preis.

Die Verleihung des Johannes Möller Preises erfolgte am 6. März 2024 im Rahmen des Jahrestreffens der DECHEMA/VDI-Fachgruppe Agglomerations- und Schüttguttechnik in Weimar. Der Preis wird jährlich verliehen und ist mit 5.000 Euro dotiert.

Große Ehre für Dr.-Ing. Patrick Bürger. Seine Dissertation zum Thema „High-Temperature Electrostatic Precipitation: Fundamentals, Phenomena and Feasi­bility” erhielt den 26. Preis der Möller Stiftung. Der aus Göttingen stammende Preisträger absolvierte bereits sein Masterstudium der Verfahrenstechnik an der BTU in Cottbus und hat 2016 mit Auszeichnung abgeschlossen. Darauf folgte von November 2016 bis zum Juni 2023 die Promotion zum Doktor der Ingenieurwissenschaften in Verfahrenstechnik mit der Abschlussnote summa cum laude.

Sein Doktorvater ist Prof. Dr.-Ing. Ulrich Riebel, Inhaber des Lehrstuhls Mechanische Verfahrenstechnik an der BTU Cottbus-Senftenberg, und Prof. Dr. rer. nat. Alfred Weber von der TU Clausthal war Zweitgutachter.

Neue Anwendungsfelder mit großer Bedeutung

„Mit seiner Arbeit ist es Dr. Patrick Bürger gelungen, der Technologie der Elektroabscheidung neue Anwendungsfelder mit einer großen Bedeutung für die Energietransformation zu eröffnen“, heißt es im Text der Urkunde zum Johannes Möller Preis 2024, die von der Vorsitzenden des Vorstandes der Möller-Stiftung Maike Toivonen und der Vorsitzenden des Kuratoriums Dr.-Ing. Heike Mühlenweg unterzeichnet ist.

Der Preisträger Dr.-Ing. Patrick Bürger, heute Prozessingenieur mit dem Zuständigkeitsbereich Abgas- und Abluftreinigung bei Evonik in Hanau, erklärt:

„Die Auszeichnung meiner Dissertation mit dem Johannes Möller Preis bestärkt mich in meiner Überzeugung, dass die Dekarbonisierung von Industrieprozessen nicht ausschließlich durch die Umstellung der Energieversorgung, sondern nur in Kombination mit tiefgreifenden Prozessoptimierungsmaßnahmen nachhaltig gelingen kann.“

Prof. Dr.-Ing Ulrich Riebel betont: „Ich sehe den Möller Preis vor allem als eine Anerkennung für die tolle Arbeit von Patrick Bürger, aber auch für die Qualität der Lehre und der Forschung, die wir an der BTU haben.“

Wärmeenergie heißer Abgase nutzen

Die preisgekrönte Dissertation entstand im Rahmen des Projektes „Einsatz elektrohydrodynamisch getriebener Strömungen zur erweiterten Nutzung von Elektroabscheidern“. Gefördert wurde die Arbeit mit  ca. 700.000 Euro aus Mitteln der Europäischen Union. Sie wurden im Rahmen des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung bereitgestellt. Das Projekt wurde von 2016 bis 2020 an der BTU durchgeführt. Im Rahmen des Projektes entstanden insgesamt drei Dissertationen. Im Teilprojekt von Patrick Bürger ging es darum, sehr heiße Abgase von bis zu ca. 800 Grad Celsius zu reinigen, um dann die Wärmeenergie dieser Abgase nutzen zu können. Bisher verdünnt man solche Abgase mit kalter Luft und dann erfolgt die Reinigung bei Temperaturen unterhalb von 400 bis 500 Grad.

„Was also macht die Arbeit von Patrick Bürger so besonders?“, hob Dr. Heike Mühlenweg in der Laudatio zur Preisverleihung hervor. „Zunächst ist es ganz einfach der Erfolg und Patrick Bürger hat uns gezeigt, dass Elektroabscheider bei Temperaturen bis mindestens 800 Grad Celsius betrieben werden können, und das sogar sehr erfolgreich. Erstmals konnte die Beteiligung von freien Elektronen am Stromtransport bei hohen Temperaturen gemessen werden. Erstmals wurde auch die Ladungs­verteilung der Aerosole in einem Hochtemperatur-Elektroabscheider gemessen, um Einblick in die – bei hohen Temperaturen sehr komplexe – Aufladekinetik der Aerosole zu bekommen.“

Hervorgehoben wurde ebenso die Begleitung der zu würdigenden Dissertation durch insgesamt sieben reviewte Publikationen in der Promotionsphase.

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