Die Gesellschaft für Aerosolforschung (GAeF) ehrte auf der diesjährigen European Aerosol Conference im spanischen Malaga drei junge Forschende für ihre herausragenden wissenschaftlichen Arbeiten. Dr. Vaios Moschos und Dr. Patryk Merkl wurden mit dem GAeF-Doktorandenpreis ausgezeichnet. Prof. Christina Williamson erhielt den Schmauss-Preis.
Atmosphärische Aerosole mit Partikeln von weniger als zwei Nanometern
Mit dem nach dem Physiker und Meteorologen August Schmauss (1877-1952) benannten Schmauss-Preis werden bedeutende Forschungsbeiträge auf dem Gebiet der atmosphärischen Aerosolforschung gewürdigt. Diese umfassen auch die Simulation atmosphärischer Prozesse in einer Kammer oder durch ein Modell, die Fernerkundung sowie die Auswirkungen atmosphärischer Schwebeteilchen auf das Klima oder die Gesundheit. Die Preise werden an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vergeben, deren Promotion nicht länger als zehn Jahre zurückliegt. Die Kandidat:innen müssen in den vorangegangenen drei Jahren neue Ergebnisse in den entsprechenden Bereichen der Aerosolwissenschaft erzielt und veröffentlicht haben.
Christina Williamson, die am Finnischen Meteorologischen Institut und der Universität Helsinki tätig ist, erhielt den diesjährigen Schmauss-Preis für ihre bedeutenden Forschungsbeiträge im Bereich der atmosphärischen Aerosolforschung. Der Preis wurde vom Vorsitzenden des Komitees Prof. Gerhard Kasper zusammen mit unserem Präsidenten Prof. Christof Asbach und unserem Schatzmeister überreicht. Wie die Universität Helsinki mitteilte, waren Prof. Williamsons bahnbrechenden Arbeiten zum Verständnis von Aerosolen mit einer Größe von weniger als 2 Nanometern, einschließlich ihrer wertvollen Beiträge zu Analysetechniken, entscheidend für das Verständnis der Rolle von Ionen, anthropogenen und natürlichen Emissionen bei Keimbildung und Wachstumsprozessen.
Darüber hinaus habe ihre Arbeit mit Daten und Interpretationen der NASA Atmospheric Tomography Mission, insbesondere ihre Forschung zur Bildung von Wolkenkondensationskernen (CCN) in der oberen Troposphäre, wesentlich zum Gesamtverständnis von Aerosolemissionen, -transport, -verarbeitung und -wechselwirkungen auf globaler Ebene beigetragen.
Die Ehrung würdige auch Williamsons Vermittlung ihrer Erkenntnisse an die breite Öffentlichkeit, mit der sie die Kluft zwischen komplexen wissenschaftlichen Konzepten und dem Alltagsverständnis überbrückt habe.
Prämierte Dissertationen
Der GAeF-Doktorandenpreis ist seit 2018 neu und wird an junge Wissenschaftler:innen vergeben, die mit ihren Ideen entscheidende Impulse in ihrem Bereich der Aerosolforschung gesetzt haben und in ihrem Fachgebiet als herausragend gelten. Grundlage für die Auszeichnung ist eine herausragende Doktorarbeit, die nicht länger als 2 Jahre vor der Ausschreibung eingereicht wurde. Der GAeF-Doktorandenpreis kann jährlich an maximal zwei Nachwuchswissenschaftler verliehen werden.
Preisträger Dr. Patryk Merkl untersuchte am Karolinska-Institut in Schweden responsive nanostrukturierte Materialien zur Detektion von Bioanalyten und für die getriggerte Antibiose. Dr. Vaios Moschos promovierte an der ETH Zürich zum Thema über die Erfassung und den Ursprung klimarelevanter Aerosole.