Generic filters
Exact matches only
FS Logoi

Natrium-Ionen-Batterien: Chance für europäischen Neuanfang

Das am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) gegründete Start-up Litona will Natrium-Ionen-Batterien im industriellen Maßstab herstellen. Vom 22. bis 26. April 2024 stellt sich Litona am Stand des KIT bei den „Energy Solutions“ auf der Hannover Messe vor.

von | 08.04.24

Litona-Gründer Sebastian Büchele zeigt eine Flasche des Energiespeichermaterials Preußisch Weiß für Natrium-Ionen-Batterien.
Quelle: Markus Breig, KIT
Litona-Gründer Sebastian Büchele zeigt eine Flasche des Energiespeichermaterials Preußisch Weiß für Natrium-Ionen-Batterien.
08.04.2024 I Natrium-Ionen-Batterien haben viele Vorteile gegenüber herkömmlichen Batterien. Da sie keine kritischen Rohstoffe wie Lithium oder Kobalt enthalten, könnten sie zudem Anwendungen wie stationäre Energiespeicher und die Elektromobilität viel günstiger machen. Bislang fehlt es aber an den notwendigen Energiespeichermaterialien für die Produktion.

Das am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) gegründete Start-up Litona will Natrium-Ionen-Batterien im industriellen Maßstab herstellen. Vom 22. bis 26. April 2024 stellt sich Litona am Stand des KIT bei den „Energy Solutions“ auf der Hannover Messe vor.

Preußisch Weiß, ein „chemischer Verwandter“ des bekannten Farbstoffs Preußisch Blau, basiert im Wesentlichen auf Natrium, Eisen und Mangan.

„Als Energiespeichermaterial kann es an der Kathode, also dem Pluspol einer Natrium-Ionen-Batterie eingesetzt werden“, sagt Sebastian Büchele vom Institut für Angewandte Materialien des KIT und Gründer von Litona. „Solche Batterien sind günstig und alle enthaltenen Rohstoffe sind breit verfügbar. Ich bin davon überzeugt, dass wir sie bald massenhaft in Elektrofahrzeugen und Netzspeichern verwenden können.“

Die Frage sei allerdings, wer sie produziert. Hier stehe die europäische Industrie vor einem großen Problem.

„Derzeit ist es selbst für Forschungseinrichtungen schwierig, sich Preußisch Weiß in ausreichenden Mengen zu beschaffen. Kaum ein Unternehmen in Europa stellt es her“, berichtet der Wissenschaftler. „Erforschung und Transfer der zukunftsweisenden Natrium-Ionen-Technologie werden dadurch extrem gebremst.”

Preußisch Weiß für die Massenfertigung

Da auch Büchele an der Natrium-Ionen-Technologie forschen wollte, beschloss er, Preußisch Weiß selbst zu synthetisieren. Bei diesen Arbeiten entstand am KIT nicht nur ein hochwertiges Kathodenmaterial, sondern auch ein innovatives Verfahren für dessen Herstellung. Mit dem Ziel, einen größeren Markt zu bedienen, gründete er gemeinsam mit dem Chemiker Tom Bötticher das Start-up Litona.

„Bei Wettbewerbern gab es Probleme bei der Skalierung der Produktion von Preußisch-Weiß-Analoga“, sagt Büchele. „Wir glauben, dass wir diese gelöst haben. Außerdem haben wir Methoden entwickelt, um unser Material weiter aufzuwerten.“

Natrium-Ionen-Batterien: Chance für die europäische Industrie

Um die Skalierungsschritte zu validieren und das Material für den Einsatz in Batterien der nächsten Generation zu optimieren, nutzte Litona die Infrastruktur des KIT. Inzwischen arbeiten die beiden Gründer aber bereits am Aufbau einer eigenen hochmodernen Produktion.

„Wir haben uns dabei bewusst für den Standort Deutschland entschieden“, betont Mitgründer Bötticher.

„Wir glauben an das Potenzial einer europäischen Batterieproduktion. Bei den Lithium-Ionen-Batterien hatte Asien in den vergangenen Jahren die Nase vorn. Die Natrium-Ionen-Technologie ist jetzt eine Riesenchance für einen Neuanfang in Europa. Wir wollen dabei nicht nur zuschauen.“

Jetzt Newsletter abonnieren

Immer auf dem aktuellen Stand, alle 2 Wochen in Ihrem Postfach.

Hier anmelden

Call for Papers: 17. Symposium Textile Filter
Call for Papers: 17. Symposium Textile Filter

Das Sächsische Textilforschungsinstitut e.V. (STFI) veranstaltet das 17. Symposium Textile Filter am 11. und 12. März 2025 in Chemnitz. Das Symposium betrachtet innovative, hochleistungsfähige textile Filtermedien verschiedener Anwendungen und Anlagen zur Luft, Gas-, Flüssigkeits- und Partikelfiltration vor dem Hintergrund der Technologie im Wandel.

mehr lesen
PFAS: Deutschland hat Post aus dem Nachbarland
PFAS: Deutschland hat Post aus dem Nachbarland

In einem Schreiben an Bundesministerin Lemke haben niederländische Wasserversorger, die zur Trinkwassergewinnung auf Wasser aus dem Rhein angewiesen sind, Grenzwerte für die Einleitung von PFAS in den Rhein gefordert. Mit diesen Einleitungen verstößt Deutschland auch gegen die Vereinbarungen zur Wasserqualität, die in der eigenen nationalen und europäischen Gesetzgebung festgelegt sind.

mehr lesen
Zukunft der Kreislaufwirtschaft & die R-Strategien
Zukunft der Kreislaufwirtschaft & die R-Strategien

Welche Themen sind aktuell für die Kreislaufwirtschaft von Bedeutung? Prof. Dr. Manfred Renner, Leiter des Fraunhofer Cluster Circular Plastics Economy CCPE spricht über die aktuellen Herausforderungen und Chancen. Von notwendigen Leitplanken, wie der nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie, bis hin zur Bedeutung von Multi-Stakeholder-Kooperationen, wie der Circular Valley Convention im März 2025 in Düsseldorf.

mehr lesen

Sie möchten die F&S Filtrieren und Separieren testen?

Bestellen Sie Ihr kostenloses Probeheft

Überzeugen Sie sich selbst: Gerne senden wir Ihnen die F&S kostenlos und unverbindlich zur Probe!

Finance Illustration 03