12.07.2023 Ι Das von der Europäischen Union (EU) geförderte Forschungs- und Innovationsprojekt “Innovative Solutions for Plastic Free European Rivers” (INSPIRE) ist Ende Mai mit einer Laufzeit von vier Jahren gestartet. Ziel der 26 Projektpartner ist es, Plastik und Müll in europäischen Flüssen zu reduzieren. Rund zehn Millionen Euro Gesamtbudget steht den Forschenden dabei zur Verfügung.
INSPIRE: Innovative Lösungen entwickeln
Die Europäische Union hat sich zum Ziel gesetzt, die Plastik- und Müllverschmutzung von Flüssen und Meeren bis 2030 zu reduzieren. Um dieses Ziel zu erreichen, verfolgen die Forschenden einen ganzheitlichen Ansatz: So stehen Entwicklung, Untersuchung und Einsatz innovativer und nachhaltiger Technologien im Fokus. Insgesamt werden 20 verschiedene Technologien weiterentwickelt und in sechs Flüssen in Europa getestet. Zu den Flüssen gehören der Rhein (in den Niederlanden), der Po (in Italien), die Donau (in Rumänien), der Douro (in Portugal), die Scheldt (in den Niederlanden) und die Savinja (in Slowenien).
Mikroplastik durch Reifenabrieb
Reifenabrieb ist eine von vielen Quellen von Mikroplastikpartikeln. Er entsteht durch den Abrieb von Fahrzeugreifen auf Straßen. Allein in Deutschland entstehen jährlich ca. 100.000 Tonnen Reifenabrieb. Dieser gelangt anteilig mit dem Niederschlagswasser ins Gewässer.
Das Forschungsteam um Prof. Dr. Stephan Wagner am Institute for Analytical Research (IFAR) im Fachbereich Chemie & Biologie der Hochschule Fresenius wird gemeinsam mit Partnern aus Belgien, Griechenland, Rumänien, Holland und Slowenien neue und innovative Technologien untersuchen, mit denen der Eintrag von Reifenabrieb in die Umwelt reduziert werden soll.
Weitere Informationen„INSPIRE ist ein wichtiges Vorreiterprojekt bei der Verringerung von Plastik und Müll in Flüssen und Meeren“, erklärt Wagner. „Am Beispiel von Reifenabrieb werden wir am IFAR Maßnahmen entwickeln, um den Abrieb zu reduzieren und seinen Eintrag in Oberflächengewässer zu minimieren. Unsere Forschung wird sich auf konkrete Fallstudien an der Donau in Rumänien konzentrieren. Die gewonnenen Erkenntnisse können anschließend mithilfe von Modellen auf andere Standorte in Europa übertragen werden. Hierbei bauen wir auf Ergebnissen früherer Forschungsprojekte zur Erkennung von Reifenabrieb, die nun zum Einsatz kommen“, so Wagner weiter.