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EU-Weiterbildung: Führungskräfte im Rohstoff und Bergbau

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Autor: Isabell Hochstrat

Ab 2025 werden künftige Fach- und Führungskräfte für den Rohstoffsektor international und interdisziplinär für ein bisher noch unterrepräsentiertes Kompetenzfeld trainiert.
Foto: AdobeStock/boyloso
EU-Weiterbildung: Führungskräfte im Rohstoff und Bergbau
16.11.2023 Ι Ein europäisches Konsortium verschiedener Universitäten, darunter auch die TU Bergakademie Freiberg, entwickelt eine Weiterbildung für künftige Führungskräfte in der Rohstoff- und Bergbaubranche.

Ab 2025 werden künftige Fach- und Führungskräfte für den Rohstoffsektor international und interdisziplinär für ein bisher noch unterrepräsentiertes Kompetenzfeld trainiert, um aktuelle Herausforderungen zu Nachhaltigkeit und Umwelt, Soziales und Governance zu bewältigen und in ihre unternehmerischen Entscheidungen mit einbeziehen zu können.

„Für die Umsetzung Europas digitaler und grüner Transformationsagenda werden Rohstoffe mit sicheren Lieferketten benötigt, die so sozial- und umweltverträglich wie möglich abgebaut und produziert wurden. Doch besonders in Europa lehnen Teile der Bevölkerung potenzielle Bergbauprojekte und Neuansiedlungen von Recyclingunternehmen ab“, erklärt Prof. Gari Walkowitz von der TU Bergakademie Freiberg.

„Für die künftigen Fach- und Führungskräfte in der Rohstoffbranche ergeben sich daraus neue Herausforderungen, um das Management und die Transparenz der ökologischen und sozialen Auswirkungen von Bergbauprojekten und Recyclingunternehmen zu verbessern“, so der Inhaber der Professur für Verhaltens- und Wirtschaftsethik.

EU fördert Summer Schools von neun Universitäten

Konkret arbeiten die Doktorandinnen und Doktoranden in mehreren Summer Schools interdisziplinär an Fallstudien zu aktuellen Bergbau- und Recyclingprojekten, lernen dabei in engem Austausch mit Industriepartnern, wodurch das Ansehen der Rohstoffindustrie in vielen europäischen Regionen unter einem negativen Image leidet und, wie Unternehmen durch transparentere Kommunikation, Minimierung der Umweltbelastung und bessere Einbindung der anliegenden Gemeinden die gesellschaftliche Akzeptanz von Bergbauvorhaben und industriellen Neuansiedlungen verbessern können.

Neue EU-Richtlinien zur Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD) fordern von großen Unternehmen außerdem eine detailliertere Berichterstattung über Nachhaltigkeit und Umwelt, Soziales und Governance (ESG) ein. Auch die Europäischen Standards für die Nachhaltigkeitsberichterstattung (ESRS) werden die Offenlegungspflichten für Unternehmen neu bestimmen, einschließlich Bergbau, Verarbeitung und Recycling.

„Künftige Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger benötigen neue Kompetenzen, um diesen komplexen Anforderungen und Verfahren gerecht zu werden. Beispielsweise bringt das neue Lieferkettengesetz seit einem Jahr in Europa produzierende Unternehmen in die Verantwortung für die Gestaltung von Arbeitsbedingungen, Gesundheitsfragen, Umweltauswirkungen, infrastrukturellen Veränderungen und den Schutz von indigenen Gruppen und ihrer Kultur durch ihre Rohstofflieferanten am anderen Ende der Welt“, sagt Dr. Kristina Wopat, Leiterin der Graduierten- und Forschungsakademie der TU Bergakademie Freiberg. „Und zivilgesellschaftliche Akteure wehren sich mit Recht und erfolgreicher gegen Missstände, so dass solche Faktoren zu harten Investitionskriterien werden.“

Über das EU-weite Weiterbildungsprojekt

Für die Entwicklung der Inhalte und innovativen Methodik der promotionsbegleitenden Weiterbildung PRO-SLO (Building PROfessional SLO (Social License to Operate) Competence) hat sich das Team der TU Bergakademie Freiberg mit mehreren europäischen Institutionen zusammengeschlossen. Für das Programm soll das sogenannte EIT-Label beantragt werden, das eines der höchstbewerteten Qualitätssiegel für innovative Fortbildungen auf Promotionsniveau in Europa ist. Koordiniert wird das Projekt von der Montanuniversität Leoben.

Weitere Partner sind die polnische AGH University of Science and Technology und das Mineral and Energy Economy Research Institute of the Polish Academy of Sciences, die Luleå University of Technology in Schweden, die National Technical University of Athens (Griechenland), die Technische Universität Graz (Österreich), die University of Zagreb, und die spanische Universidad Politecnica de Madrid. Das Konsortium wird durch drei Partnerunternehmen aus Ost- und Südeuropa komplettiert. Im Rahmen des EIT Raw Materials wird das Projekt mit rund 1 Million Euro bis 2026 gefördert.

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