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Erdüberlastungstag: Ressourcen für 2023 verbraucht

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Autor: Isabell Hochstrat

Die Erde aus dem Weltraum in ihrer ganzen Schönheit (Symbolbild).
Foto: Vadimsadovski/AdobeStock
Erdüberlastungstag: Ressourcen für 2023 verbraucht
27.07.2023 Ι Der globale Erdüberlastungstag (Earth Overshoot Day) fällt im Jahr 2023 auf den 2. August. Der Tag markiert den Zeitpunkt im Jahr, bis zu dem die Menschheit so viele Ressourcen von der Erde verbraucht hat, wie alle Ökosysteme im gesamten Jahr erneuern können. Das bedeutet, die Menschen leben so, als hätten sie 1,7 Planeten zur Verfügung. Die Berechnung wird jedes Jahr vom Global Footprint Network (GFN) durchgeführt. Der deutsche Erdüberlastungstag war bereits Anfang Mai.

Erdüberlastungstag um 5 Tage verschoben

„Seit mehr als 50 Jahren werden die natürlichen Ressourcen der Erde ununterbrochen jedes Jahr übernutzt. Die Menschheit lebt, als hätte sie 1,7 Erden zur Verfügung. Immerhin ist es erfreulich, dass die Überlastung seit einigen Jahren kaum noch zunimmt und in diesem Jahr sogar ganz leicht abnimmt. Aber nach wie vor nehmen wir ungefragt einen massiven ökologischen Kredit bei jüngeren und kommenden Generationen auf und schränken ihre künftigen Freiheitsrechte ein“, sagt Christoph Bals, Politischer Geschäftsführer der Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch.

Der Tag ist in diesem Jahr zwar immerhin fünf Tage nach hinten gerutscht. Aber das GFN weist darauf hin, dass vier der fünf Tage allein auf eine modifizierte Datengrundlage zurückzuführen seien.

Emittenten tragen Verantwortung

Um das 1,5-Grad-Limit langfristig einzuhalten, müssten die globalen CO2-Emissionen laut Weltklimarat IPCC bis 2030 um 43 Prozent im Vergleich zu 2010 sinken. Es gibt große Unterschiede, was den ökologischen Fußabdruck der einzelnen Länder betrifft.

Bals: „Den deutschen Erdüberlastungstag hatten wir bereits nach gut vier Monaten erreicht. Wenn alle Menschen weltweit so wirtschaften und leben würden wie wir in Deutschland, bräuchten wir drei Planeten. Das unterstreicht die besondere Verantwortung der Industrienationen und stark emittierenden Schwellenländer.“

Mit Bildung zum Handeln ermutigen

„Mit Bildung, die zum Handeln ermutigt und Handlungsmöglichkeiten, die zur Größe dieser Herausforderungen passen, erzeugen wir Rückenwind, um die so dringend notwendige Transformation anzupacken“, so Carina Spieß, Referentin für Bildung für nachhaltige Entwicklung bei Germanwatch.

Mit dem Germanwatch-Bildungsprojekt #climatechallenge etwa erfahren die Teilnehmer:innen, wie sie das Klima über das eigene Konsumverhalten hinaus wirksam schützen können. Durch ein Selbstexperiment reduzieren sie zunächst ihren CO2-Fußabdruck. Danach zeigt die #climatechallenge, wie man Strukturen im eigenen Umfeld langfristig nachhaltiger gestalten kann, also quasi den Handabdruck des eigenen Engagements vergrößert.

Spieß: „Manche setzen sich zum Beispiel für saisonales und vegetarisches Essen in der Kantine oder Mensa ein, andere werden im eigenen Verein dafür aktiv, die Vereinsräume mit Erneuerbaren Energien zu versorgen.“

Dies spart nicht nur durch eigenes Handeln CO2 ein, sondern schafft auch ein klimafreundlicheres Umfeld. Das Ziel der Challenge: Insgesamt sollen im Rahmen dieses innovativen Ansatzes bis Ende 2025 rund 16.000 Teilnehmer:innen circa 23.000 Tonnen CO2 einsparen.

Treiber der Klimakrise

Einer der größten Treiber der Klimakrise ist der Verkehrsbereich. Das Flugzeug ist dabei das klimaschädlichste Fortbewegungsmittel. Wenn sich das international von der Luftverkehrsbranche geplante Wachstum von jährlich drei Prozent realisiert, würde allein der Luftverkehr 17 Prozent des noch verbleibenden Emissionsbudgets bis zur 1,5-Grad-Grenze verbrauchen.

Die Nachfrage nach Futtermitteln wie Soja für die industrielle Tierhaltung oder Biokraftstoffe für die EU sind entscheidende Treiber für die Abholzung der Wälder weltweit. Die EU hat jüngst endlich mehrere Instrumente und Vorschriften beschlossen, um ihre Lieferketten nachhaltiger zu gestalten. So sollen die EU-Verordnung für entwaldungsfreie Produkte und finanzielle Unterstützung für Partnerländer mit Tropenwäldern das Risiko reduzieren, dass Produkte, die zur Entwaldung beitragen, auf den EU-Markt gelangen.

Der EÜT 2022 war am 28.07.2022

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