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Emissionen in Nutztierställen: Özdemir übergibt Förderbescheide

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Autor: Isabell Hochstrat

Die Verbundpartner aus EmiMod mit Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir.
Foto: Sebastian Rau, BMEL/Photothek
Förderbescheide für Forschung zu Emissionen in Nutztierställen
20.07.2023 Ι Cem Özdemir überreichte am 11.07. Förderbescheide im Gesamtwert von rund 10,5 Mio. Euro an die Verbundpartner des Projekts EmiMod. Das vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) geförderte Projekt beschäftigt sich mit dem Erfassen, Modellieren und Beurteilen von Emissionen in Nutztierställen.

Methoden der Emissionsbestimmung weiterentwickeln

Die Nutztierhaltung ist wesentlicher Bestandteil der deutschen Landwirtschaft. Damit Landwirte auch zukünftig wettbewerbsfähig und gesellschaftlich akzeptiert tierische Lebensmittel produzieren können, müssen Tierwohl, Umweltwirkungen und wirtschaftliche Erwägungen in Einklang gebracht werden. Neu- und Umbauten von beispielsweise tierfreundlichen Ställen mit Laufhof unterliegen schon jetzt strengen Vorgaben zur Luftreinhaltung, um schädliche Wirkungen im Umfeld eines Stalles und regional zu vermeiden. Um diese einhalten zu können, sind effiziente und kostengünstige Methoden erforderlich, mit denen das Emissionsgeschehen gemessen, modelliert und bewertet werden kann. Frei gelüftete Rinderställe, Schweineställe mit Laufhöfen oder offene Wirtschaftsdüngerlager sind dabei als diffuse Flächenquellen eine besondere Herausforderung.

Hier setzen die neun Verbundpartner in EmiMod an: Bis Mitte 2028 werden sie bestehende Methoden der Emissionsbestimmung untersuchen, weiterentwickeln und vereinfachen. Damit wollen sie landwirtschaftlichen Betrieben ebenso wie Behörden und Architekturbüros Mittel an die Hand geben, um je nach Anwendungszweck differenziert Emissionen messen, beurteilen und modellieren zu können. Klimaschädliche Gase und Ammoniak stehen dabei ebenso im Fokus wie störende Gerüche und gesundheitsbedenkliche Bioaerosole.

Entstehung und Verbreitung von Emissionen

Rund 1,2 Mio. Euro wird das Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie in den nächsten fünf Jahren für die Durchführung seiner Forschungsarbeiten erhalten. Freudig nahm Dr. David Janke den Bescheid für das ATB entgegen. Er ist leitender Wissenschaftler für EmiMod am ATB und erläutert:

„In den von uns geleiteten Arbeitspaketen werden wir in unserem Windkanal in kleinem Maßstab untersuchen, wie sich dynamische Windbedingungen in freigelüfteten Ställen und Ausläufen auf die Entstehung und Verbreitung von Emissionen auswirken. Die dort gewonnenen Erkenntnisse werden wir direkt nutzen, um Messverfahren in der Naturskale zu optimieren. Dies wird im Milchviehstall des Leibniz-Innovationshofes an der LVAT Groß Kreutz umgesetzt. Gleichzeitig testen wir im Stall den Einsatz von günstigen Sensoren und entwickeln eine modulare, frei erweiterbare Modellumgebung. Diese digitalen Modelle füttern wir mit Echtzeitdaten und erhalten eine fundierte Abschätzung von Methan- und Ammoniakemissionen“.

Die Modellumgebung soll Planungsprozesse wie auch das Monitoring erleichtern. Nach Abschluss des Vorhabens sollen die vereinfachten Mess- und Beurteilungsmethoden Anwendung in der Praxis finden. Dafür planen die Projektpartner neben der Publikation ihrer Forschungsergebnisse auch ein Methodenhandbuch und verschiedene Webanwendungen zu veröffentlichen.

Die Projektpartner

Das Projekt „EmiMod – Weiterentwicklung von Methoden zur Erfassung, Modellierung und Beurteilung des Emissionsgeschehens in Nutztierställen“ wird koordiniert vom Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft e. V. (KTBL). Partner im Projekt sind: Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie e.V. (ATB), Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA), LWK Niedersachsen – LUFA Nord-West, Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL), Johann Heinrich von Thünen Institut, Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei (TI), Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Universität Hohenheim und Christian-Albrechts-Universität zu Kiel.

Die Förderung des Projektes in Höhe von rund 10,5 Mio. Euro erfolgt für eine Laufzeit von fünf Jahren. Finanziert wird das Vorhaben im Rahmen des Forschungs- und Innovationsprogramms des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft. Dem ATB stehen davon 1.197.241 Euro zur Verfügung.

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