Generic filters
Exact matches only
FS Logoi

Polymere: Neues Recyclingverfahren für biobasierten Kunststoff

Forschende prüfen verschiedene Methoden zur chemischen Recycling von biobasierten Polymeren. Es geht um die Umwandlung von biobasierten Materialien in wertvolle, wiederverwendbare Produkte, um zur Reduzierung von CO2-Emissionen und Kunststoffmüll beizutragen.

von | 08.10.24

Biobasierte technische Polymere wie Polyethylenfuranoat (PEF) (li.) und Polybutylenfuranoat (PBF) (re.) werden als nachhaltige Alternative zum bekannten PET synthetisiert.
Quelle: Leibniz-IPF, Emanuel Richter
Polymere: Neues Recyclingverfahren für biobasierten Kunststoff

„Die Zukunft der Kunststoffindustrie hängt im Wesentlichen von der Entwicklung nachhaltiger Polymermaterialien ab, die aus erneuerbaren Rohstoffen gewonnen werden und sich für ein chemisches Recycling als Teil einer Kreislaufwirtschaft eignen“, sagt Prof. Dr. Thomas Werner von der Universität Paderborn und assoziierter Wissenschaftler am Leibniz-Institut für Katalyse

Polymere: Chemisches Recycling

Der Chemiker leitet ein Forschungsprojekt, das verschiedene Methoden zum chemischen Recycling von biobasierten Polymeren hervorbringen soll. Es geht um die Umwandlung von biobasierten Materialien in wertvolle, wiederverwendbare Produkte, um zur Reduzierung von CO2-Emissionen und Kunststoffmüll beizutragen. Im Rahmen des „Kollaborative Exzellenz Programms“ der Leibniz-Gemeinschaft arbeiten dabei Wissenschaftler des Leibniz-Instituts für Katalyse (LIKAT), des Leibniz-Instituts für Plasmaforschung und Technologie (INP), des Leibniz-Instituts für Polymerforschung (IPF) und der Universität Paderborn Hand in Hand an Lösungsansätzen. Die Leibniz-Gemeinschaft fördert „SUSTAIN“ – so der Titel – mit rund einer Million Euro.

„Derzeit gibt es drei Optionen für den Umgang mit Kunststoffabfällen: die Verbrennung zur Energiegewinnung, die mit einem großen  CO2-Fußabdruck verbunden ist, und das mechanische Recycling, das häufig zu einem erheblichen Verlust der Leistungseigenschaften führt. Diese Einschränkungen haben zu einem zunehmenden Interesse an der dritten Option geführt, dem chemischen Recycling“, erklärt Werner.

Biobasierte Polykondensate: An Bedeutung gewinnen

Dabei geht es vor allem um die sogenannte Depolymerisation, also die Zerlegung von Polymeren zu Monomeren. Ausgangsstoffe oder kleinere Fragmente sollen am Ende im Rahmen der Repolymerisation wieder zu hochwertigen Produkten aufbereitet werden. Werner:

„Dafür untersuchen wir verschiedene Ansätze mit unterschiedlichem Technologiereifegrad und geeigneten Kombinationen. Das Hauptaugenmerk liegt auf dem Einsatz katalytischer Verfahren. Darüber hinaus kommen mechano-, elektro- und photochemische sowie Plasma-basierte Methoden zum Einsatz.“ Für die Herstellung der Kondensate können gleich mehrere Monomere durch katalytische Umwandlungen aus erneuerbaren Quellen gewonnen werden. „Typischerweise sind das oxidierte Produkte wie Diole und Dicarbonsäuren oder sogar Diamine“, erklärt Werner.

Die Erwartungshaltung: Das biobasierte Polykondensate in Zukunft an Bedeutung gewinnen werden. Für die Industrie, die Endverbraucher*innen und vor allem für die Umwelt. Mit ersten Ergebnissen rechnet das Team Mitte kommenden Jahres.

Jetzt Newsletter abonnieren

Immer auf dem aktuellen Stand, alle 2 Wochen in Ihrem Postfach.

Hier anmelden

Ernährungsindustrie : Absatzrückgang und trübe Aussichten
Ernährungsindustrie : Absatzrückgang und trübe Aussichten

Die deutsche Ernährungsindustrie musste im November 2024 einen deutlichen Absatzrückgang von 4,4 Prozent hinnehmen, insbesondere im Exportgeschäft. Auch das Geschäftsklima bleibt angespannt: Der ifo-Index verzeichnete erneut eine Verschlechterung. Gleichzeitig steigen die Erzeugerpreise für Agrar- und Energierohstoffe weiter – mit spürbaren Folgen für die gesamte Branche.

mehr lesen
Raumlufttechnik: Herstellerverband feiert 30 Jahre Engagement
Raumlufttechnik: Herstellerverband feiert 30 Jahre Engagement

Der Herstellerverband Raumlufttechnische Geräte e. V. setzt Qualitätsstandards bei Lüftungsgeräten und das seit inzwischen 30 Jahren. Aktuelles Highlight ist ein Tool, mit dem der CO2-Fußabdruck für individuell geplante Lüftungsgeräte über den Lebenszyklus berechnet werden kann. Es wird am 18. März auf der ISH 2025 in Halle 8.0 am Stand F95 vorgestellt.

mehr lesen

Sie möchten die F&S Filtrieren und Separieren testen?

Bestellen Sie Ihr kostenloses Probeheft

Überzeugen Sie sich selbst: Gerne senden wir Ihnen die F&S kostenlos und unverbindlich zur Probe!

Finance Illustration 03