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OECD-Prognose: Verdreifachung der weltweiten Kunststoffabfälle

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Autor: Isabell Hochstrat

Quelle: Adobe Stock
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Umweltfreundliches Verhalten muss die naheliegende Option werden.

Gemäß der aktuellen OECD-Studie “Global Plastics Outlook: Policy Scenarios to 2060” wird sich die Menge der weltweit produzierten Kunststoffabfälle bis zum Jahr 2060 fast verdreifachen, sollte die aktuelle Dynamik anhalten.

Haupttreiber der Verschmutzung durch Kunststoff

Sofern nicht radikale Gegenmaßnahmen ergriffen werden, wird sich die Umweltverschmutzung durch Kunststoff verschlimmern – und das parallel zur genannten Verdreifachung der Abfallmenge. Diese Entwicklung wird laut der Studie insbesondere durch das Bevölkerungswachstum und die Einkommenszuwächse angetrieben. Nahezu zwei Drittel der Kunststoffabfälle werden 2060 schätzungsweise auf kurzlebige Produkte wie Verpackungen, Billigwaren und Textilien zurückzuführen sein.

Zunahme des Verbrauchs und der Abfälle

So wird der weltweite Kunststoffverbrauch von 460 Millionen Tonnen (Megatonnen) im Jahr 2019 auf 1 231 Megatonnen im Jahr 2060 steigen. Damit erhöht sich der Verbrauch schneller als bei den meisten Rohstoffen. Besonders schnell wird der Verbrauch in den Entwicklungs- und Schwellenländern Afrikas und Asiens zunehmen. Dennoch werden OECD-Länder 2060 pro Kopf noch deutlich mehr Kunststoffabfälle verursachen (im Schnitt 238 Kilogramm/Jahr) als Nicht-OECD-Länder (77 Kilogramm/Jahr). Das Kunststoffabfallaufkommen wird weltweit voraussichtlich von 353 Megatonnen im Jahr 2019 auf 1 014 Megatonnen im Jahr 2060 steigen. Im Zuge dessen verdoppeln sich die Kunststoffeinträge in die Umwelt auf 44 Megatonnen jährlich, während sich die Anreicherung von Kunststoffen in Seen, Flüssen und Ozeanen mehr als verdreifacht.

Kunststoffverbrauch und Kunststoffabfälle werden also voraussichtlich zunehmen, obwohl davon auszugehen ist, dass immer mehr Kunststoffrezyklate bei der Herstellung von Neuprodukten eingesetzt werden, immer mehr technologische Fortschritte erzielt werden und sich immer mehr Sektoren wirtschaftlich verändern. Der Anteil erfolgreich recycelter Kunststoffabfälle wird sich den Schätzungen zufolge von 9 Prozent im Jahr 2019 auf 17 Prozent im Jahr 2060 erhöhen. Gleichzeitig ist davon auszugehen, dass weiterhin 20 Prozent verbrannt werden und 50 Prozent auf Deponien landen.

Maßnahmen über den gesamten Lebenszyklus hinweg

Die Studie untersuchte den Ausgang zweier möglicher Szenarien: Das erste Szenario umfasst Politikmaßnahmen auf regionaler Ebene – ohne gravierende Beeinträchtigung der Wirtschaftsleistung. Dabei handelt es sich um einen Mix von fiskalischen und regulatorischen Maßnahmen, die vorrangig in den OECD-Ländern ergriffen werden. In diesem Szenario könnte nahezu ein Fünftel der Kunststoffabfälle und über die Hälfte der Kunststoffeinträge in die Umwelt vermieden werden. Das zweite Szenario umfasst Politikmaßnahmen auf globaler Ebene, die eine Abnahme der weltweiten Wirtschaftsleistung um 0,8 Prozent zur Folge hätten. Dabei werden weltweit strengere Maßnahmen umgesetzt. In diesem Szenario könnten die Kunststoffabfälle um ein Drittel verringert und Kunststoffeinträge in die Umwelt nahezu vollständig verhindert werden.

„Wenn wir eine Welt ohne Verschmutzung durch Kunststoffe wollen, entsprechend den Zielsetzungen der Umweltversammlung der Vereinten Nationen, müssen wir weitaus strengere und weltweit abgestimmte Maßnahmen ergreifen“, so OECD-Generalsekretär Mathias Cormann. „Diese Studie schlägt konkrete Politikmaßnahmen vor, die während des gesamten Lebenszyklus von Kunststoffen umgesetzt werden können und Kunststoffeinträge in die Umwelt erheblich verringern oder gar vermeiden könnten.“

Weitere Informationen zur Studie finden Sie hier.

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Finance Illustration 03

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