31.01.2023 Ι Die Normungsroadmap Circular Economy beinhaltet Herausforderungen, Normen und Standards, um nachhaltig Kreislaufwirtschaft zu betreiben.
Ressourcen nachhaltig verwenden
Das Deutsche Institut für Normung e.V. (DIN), die Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik in DIN und VDE (DKE) und der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) haben das Dokument am 19.01.2023 veröffentlicht.
Die Roadmap beschreibt, welche Herausforderungen im Bereich der Circular Economy bestehen und welche Normen und Standards benötigt werden, um diesen zu begegnen. Erarbeitet wurde sie von mehr als 550 Expert:innenen aus Wirtschaft, Wissenschaft, Öffentlicher Hand und Zivilgesellschaft. Das Bundesumweltministerium (BMUV) hat das Projekt gefördert. Die Normungsroadmap Circular Economy ist öffentlich einsehbar.
Staatsekretärin Christiane Rohleder sieht die Kreislaufwirtschaft als unabdinglich, um globalen Krisen entgegenzuwirken. Standards und Normen seien „für die gesamte Wirtschaft eine zentrale Voraussetzung, dass der dringende Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft gelingt.“ Sie betont zudem die Notwendigkeit der Normen, um einen starken Markt für Recycling-Material zu etablieren und somit nachhaltig zu Wirtschaften.
„Die Bundesregierung will das Thema Normung für eine echte Kreislaufwirtschaft in der EU voranbringen und Anforderungen an Produkte europaweit festlegen – im Dialog mit den Herstellern. Mit der Normungsroadmap Circular Economy sind hierfür wichtige Vorarbeiten geleistet.“
Normen als Schnittstellen in der Kreislaufwirtschaft
Die Roadmap umfasst sieben Schwerpunktthemen, die sich an den Fokusthemen des Circular Economy Action Plans der EU orientieren. Dazu gehören: Digitalisierung, Geschäftsmodelle und Management; Elektrotechnik und IKT, Batterien, Verpackungen, Kunststoffe, Textilien, sowie Bauwerke und Kommunen.
Die Roadmap gibt einen Überblick über den Status Quo der Normung und Standardisierung in diesen Bereichen. Zudem zeigt sie Bedarfe für künftige Normen und Standards auf. Dabei spielen unter anderem Themen wie Anforderungen an Mehrwegsysteme, standardisierte Mehrwegverpackungen, Qualitätsanforderungen an Sekundärrohstoffe und die Definition der Langlebigkeit von Produkten eine Rolle. Hinzu kommen fünf Querschnittsthemen, die alle Schwerpunkte betreffen: Nachhaltigkeitsbewertung, Lebensdauerverlängerung, Digitaler Produktpass (DPP), Recyclingfähigkeit und End of Waste. Auf Basis der erarbeiteten Ergebnisse soll es nun in die konkrete Umsetzung gehen.
Koordiniert werden die Arbeiten durch den Fachbeirat Circular Economy von DIN und DKE in der Koordinierungsstelle Umweltschutz (KU). In ihm sind führende Köpfe und Expert:innen aus Wirtschaftsverbänden, zivilgesellschaftlichen Organisationen, Wissenschaft und Forschungseinrichtungen sowie öffentlicher Hand vertreten.
Mehr Informationen„Die Umsetzung erfolgt im Schulterschluss von DIN, DKE und VDI, um gemeinschaftlich an einheitlichen Lösungen zu arbeiten. Gerade die Synchronisierung von Gesetzgebung und Standardisierung kann einen erheblichen Geschwindigkeitsvorteil bieten. Hierfür bedarf es einen verstärkten Dialog aller an der Standardisierung Beteiligten mit der Bundesregierung und der Europäischen Kommission“, so Dieter Westerkamp, VDI-Direktor und geschäftsführendes Präsidiumsmitglied.