Generic filters
Exact matches only
FS Logoi

VDI zum Klimaanpassungsgesetz: Zeit für Taten

Seit dem 01.Juli 2024 ist das bundesweite Klimaanpassungsgesetz (KAnG) vom BMUV in Kraft. So soll ein verbindlicher Rahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels entstehen. Der VDI zeigt mit technischen Maßnahmen, wie sich Städte zum Beispiel bei Hitze herunterkühlen können. Insgesamt verlaufe die Umsetzung von technischen Innovationen zu langsam, obwohl eine Standardisierung bereits vorliege.

von | 01.07.24

Der VDI zeigt mit technischen Maßnahmen, wie sich Städte zum Beispiel bei Hitze herunterkühlen können.
Quelle: TensorSpark AdobeStock
Klimaanpassungsgesetz

Das Stadtklima kann sich durch lokale Kaltluft verbessern. Dabei gibt es Ausgleichsströmungen in bebauten Gebieten. Aufgrund des starken Versiegelungsgrads und der baulichen Verdichtung sind Städte von den Auswirkungen des Klimawandels in hohem Maße betroffen.

„Es kommt zu einer häufigeren und länger andauernden, überwiegend sommerlichen Überwärmung. Mit entsprechenden gesundheitlichen Beeinträchtigungen für die Stadtbewohner“, sagt VDI-Experte Matthias Rau.

Vor allem eine verminderte nächtliche Abkühlung spielt eine tragende Rolle.

„Es ist Zeit zu handeln und zu standardisieren”, ergänzt Rau. „Thermisch induzierte Ausgleichströmungen gewinnen daher zunehmend an Bedeutung. Denn die Sicherstellung der Zufuhr kühlerer Luft in den überhitzen Stadtkörper stellt eine wichtige Maßnahme im Kontext einer nachhaltigen Stadtplanung dar, um dem Klimawandel zu begegnen“, weiß Dr. Valeri Goldberg, ebenfalls VDI-Klimaaexperte.

Zusagen reichen laut VDI nicht

Der Verein Deutscher Ingenieure ist einer der größten Regelsetzer und befasst sich unter anderem mit Richtlinien zur Klimaanpassung. Der VDI sagt klar: Die bisherigen Zusagen der Mitgliedsstaaten zum Pariser Klimaabkommen reichen nicht aus, um die globale Erwärmung auf 1,5 °C bzw. 2 °C zu begrenzen. Auch wenn die derzeit von den Vertragsstaaten vorgelegten Selbstverpflichtungen zur Reduktion der Treibhausgasemissionen eingehalten und umgesetzt würden, würde die globale Lufttemperatur bis Ende des Jahrhunderts auf 2,1 bis 2,8 °C im Vergleich zum vorindustriellen Niveau steigen. Maßnahmen sind jetzt und schnell umzusetzen.

„Nur wenn die Anstrengungen zum Klimaschutz intensiviert werden, sind die Auswirkungen der Erderwärmung begrenz- und beherrschbar. Umso wichtiger sind vorsorgende Strategien und Maßnahmen zur ⁠Anpassung an den Klimawandel⁠”, so Catharina Fröhling, Projektkoordinatorin „Herausforderung – Anpassung an den Klimawandel” im VDI.

VDI empfiehlt Anpassungsstrategien

Der VDI empfiehlt folgende fünf Maßnahmen:

1. Erhalt und Schaffung von Frischluftschneisen und Ventilationsbahnen: Diese tragen wesentlich zur Durchlüftung und Kühlung urbaner Bereiche bei.
2. Grünflächenvernetzung und Bäume: Durch die Integration von Grünflächen und Alleen kann die Verdunstungsleistung erhöht und die Überhitzung reduziert werden.
3. Lokale Begrünungsmaßnahmen: Fassaden- und Dachbegrünungen mindern die Gebäudeaufheizung und verringern den Kühlungsbedarf in Hitzeperioden.
4. Entsiegelung von Flächen: Maßnahmen wie die Entsiegelung von Parkplätzen und Nebenstraßen erhöhen die Versickerungsleistung bei Starkregenereignissen.
5. Verschattungssysteme: Diese reduzieren die Einstrahlung und tragen zur Abkühlung bei.

Jetzt Newsletter abonnieren

Immer auf dem aktuellen Stand, alle 2 Wochen in Ihrem Postfach.

Hier anmelden

Treibhausgase: EU-Horizon-Projekt untersucht Methanausstoß
Treibhausgase: EU-Horizon-Projekt untersucht Methanausstoß

Ein neues europäisches Großprojekt zur Untersuchung von Methanemissionen hat im Januar begonnen. Beteiligt ist das Institut für Umweltphysik der Universität Bremen. Das europäische Verbundprojekt IM4CA (Investigating Methane for Climate Action) wird durch das EU-Horizon-Programm gefördert und hat das Ziel, genauere Messmethoden zu entwickeln.

mehr lesen
Graphen lässt Ionen passieren: Meilenstein in der Forschung
Graphen lässt Ionen passieren: Meilenstein in der Forschung

Meilenstein in der Graphenforschung: Durch die gezielte Einführung von Defekten in ein zweilagiges Nanographen-System ist es Würzburger Chemikern gelungen, die Passage von Halogenid-Ionen zu kontrollieren. Ihre Ergebnisse sind in „Nature“ veröffentlicht. Sie zeigen neue Perspektiven für Anwendungen in der Wasserfiltration oder der Sensorik.

mehr lesen
Cellulose Fibre Innovation of the Year 2025: Six Nominees
Cellulose Fibre Innovation of the Year 2025: Six Nominees

The use of leaves for cellulose pulp and packaging, seaweed as a feedstock for biosynthetic fibres, plant-based surface material for car interiors and much more – The award nominees are as diverse as the thematic spectrum of the Cellulose Fibres Conference 2025 in Cologne

mehr lesen
ULTIMATE-Projekt: Technologie vernetzt Kläranlagen
ULTIMATE-Projekt: Technologie vernetzt Kläranlagen

Das ULTIMATE-Projekt hat ein Joint Control System (JCS) entwickelt, um die Abwasserbehandlung durch die Koordination von industriellen und kommunalen Kläranlagen zu verbessern. Das System nutzt Datenaustausch und prädiktive Modellierung, um die Belüftung zu optimieren, was zu einer Reduzierung der Stickstoffkonzentration um 50 %, einem Rückgang des Energieverbrauchs um 15 % und einer Steigerung der Energieeffizienz um 18 % führt.

mehr lesen

Sie möchten die F&S Filtrieren und Separieren testen?

Bestellen Sie Ihr kostenloses Probeheft

Überzeugen Sie sich selbst: Gerne senden wir Ihnen die F&S kostenlos und unverbindlich zur Probe!

Finance Illustration 03
Datenschutz
fs-journal.de, Inhaber: Vulkan-Verlag GmbH (Firmensitz: Deutschland), würde gerne mit externen Diensten personenbezogene Daten verarbeiten. Dies ist für die Nutzung der Website nicht notwendig, ermöglicht aber eine noch engere Interaktion mit Ihnen. Falls gewünscht, treffen Sie bitte eine Auswahl:
Datenschutz
fs-journal.de, Inhaber: Vulkan-Verlag GmbH (Firmensitz: Deutschland), würde gerne mit externen Diensten personenbezogene Daten verarbeiten. Dies ist für die Nutzung der Website nicht notwendig, ermöglicht aber eine noch engere Interaktion mit Ihnen. Falls gewünscht, treffen Sie bitte eine Auswahl: