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Politikvorschläge zur Defossilisierung der chemischen Industrie

Die Renewable Carbon Initiative legt zehn politische Vorschläge zur Defossilisierung der chemischen Industrie vor. Ziel ist es, fossile Rohstoffe durch erneuerbare Kohlenstoffquellen wie Biomasse, CO₂-Nutzung und Recycling zu ersetzen.

von | 05.05.25

Die RCI sieht in der Defossilisierung der Chemieindustrie eine zentrale Voraussetzung für langfristige Wettbewerbsfähigkeit.
Quelle: momius/Adobe Stock
Defossilisierung

Die Renewable Carbon Initiative (RCI) hat zusammen mit Experten des nova-Instituts einen Bericht mit zehn politischen Vorschlägen veröffentlicht, die den Übergang der europäischen Chemieindustrie von fossilen hin zu erneuerbaren Kohlenstoffquellen erleichtern sollen. Ziel ist es, die Wettbewerbsfähigkeit des Sektors zu stärken und gleichzeitig dessen Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen zu reduzieren.

Chemieindustrie unter Druck

Die europäische Chemieindustrie sieht sich aktuell mit mehreren Herausforderungen konfrontiert. Dazu zählen der zunehmende globale Wettbewerb, steigende Energiekosten sowie verschärfte regulatorische Anforderungen. Laut RCI hat Europa seine frühere Führungsposition in Forschung und Produktion weitgehend eingebüßt und liegt hinter den USA und China zurück. Zudem stammen über 90 Prozent der eingesetzten Kohlenstoffquellen weiterhin aus fossilen Rohstoffen.

Erneuerbare Kohlenstoffquellen als strategische Option

Laut RCI bieten erneuerbare Kohlenstoffquellen wie Biomasse, CO₂-Nutzung (Carbon Capture and Utilisation, CCU) und Recycling eine Möglichkeit, die Rohstoffbasis der Chemieindustrie umzustellen. Dies könne zur Senkung des CO₂-Fußabdrucks beitragen und gleichzeitig die Versorgungssicherheit und Unabhängigkeit stärken.

Zehn politische Vorschläge zur Defossilisierung

In ihrem Bericht schlägt die RCI unter anderem vor, verbindliche Ziele für den Einsatz von erneuerbarem Kohlenstoff in Chemikalien und Materialien zu definieren. Diese könnten zum Beispiel über bestehende Gesetzgebungen wie die EU-Verordnung über Verpackungsabfälle, die Altfahrzeugverordnung oder die Richtlinie zur umweltgerechten Gestaltung nachhaltiger Produkte festgelegt und dadurch schrittweise umgesetzt werden.

Weitere Vorschläge beinhalten:

  • Die Erleichterung des Zugangs zu mehr Abfall als Rohstoff
  • Die Förderung der lokalen Nutzung von Biomasse und CO₂-Abscheidung
  • Sowie die Übernahme einer Vorreiterrolle im internationalen Handel mit erneuerbaren Kohlenstoffrohstoffen
  • Eine ausgewogene Regulierung zwischen energetischer und stofflicher Nutzung, um damit Synergien bestmöglich zu nutzen
  • Und die Sicherstellung der Verfügbarkeit kostengünstiger erneuerbarer Energie

Umsetzungslücke schließen

Die RCI betont, dass viele Technologien und Konzepte bereits vorhanden seien, jedoch deren breite Anwendung durch regulatorische Hürden, unzureichende Nachfrage und die zurückhaltende Anwendung neuer Technologien gebremst werde. Daher könne laut der Initiative ein geeigneter politischer Rahmen dazu beitragen, diese Umsetzungslücke zu schließen und den Chemie- und Materialsektor in Europa zukunftsfähig aufzustellen.

Hintergrund zur RCI

Die Renewable Carbon Initiative ist ein globales Netzwerk aus über 60 Unternehmen, das sich für die Umstellung der chemischen Industrie auf erneuerbare Kohlenstoffquellen einsetzt. Deren kürzlich veröffentlichter Bericht wurde in Zusammenarbeit mit dem nova-Institut erstellt.

Hier geht es zum vollständigen Bericht.

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

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