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BVE-Konjunkturreport: Leichtes Absatzminus im September

Die deutsche Ernährungsindustrie verzeichnete laut Konjunkturreport der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) im September 2024 ein leichtes Absatzminus, getragen von einer schwächeren Inlandsnachfrage, während das Auslandsgeschäft wuchs.

von | 17.12.24

BVE-Konjunkturreport Ernährungsindustrie 12/24: Leichter Absatzverlust im September, ifo-Index verbessert
Quelle: Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie e.V.
BVE-Konjunkturreport

Die deutsche Ernährungsindustrie musste im September 2024 einen leichten preisbereinigten Absatzverlust von 0,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat hinnehmen. Der Inlandsmarkt trug mit einem Minus von 1,8 Prozent wesentlich zu diesem Rückgang bei, während das Auslandsgeschäft um 2,7 Prozent zulegte.

Insgesamt erzielten die Lebensmittelhersteller einen Umsatz von 19,5 Milliarden Euro, was einem nominalen Anstieg von 2,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Auf dem Inlandsmarkt erwirtschaftete die Branche einen Umsatz von 12,3 Milliarden Euro, was einen nominalen Rückgang von 0,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresergebnis bedeutet. Das Umsatzergebnis des Auslandsgeschäftes betrug 7,2 Milliarden Euro und stieg nominal um 7,2 Prozent.

Die Ausfuhrpreise stiegen um 4,3 Prozent, während die Inlandsverkaufspreise um 1,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr zunahmen. Der kalender- und saisonbereinigte Produktionsindex erhöhte sich gegenüber dem Vorjahresmonat um 1,7 Prozent.

Rohstoffmärkte

Die Kosten für Agrarrohstoffe und Energie sind zwei der größten Kostenfaktoren in der Lebensmittelproduktion. Steigende Preise wirken sich verzögert auf die gesamte Wertschöpfungskette aus und haben Auswirkungen auf die Verkaufspreise der Ernährungsindustrie.

Agrarrohstoffe

Die Preisentwicklung an den globalen und regionalen Agrarrohstoffmärkten folgt den Angebots- und Nachfrageschwankungen. Der FAO Food Price Index für Weltmarktpreise wichtiger Nahrungsmittel sowie die nationalen Verkaufspreise landwirtschaftlicher Produkte sind daher bedeutende Indikatoren für die Preisentwicklungen.

Im September fielen die Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte um 1,6 Prozent gegenüber dem Vormonat. Im Jahresvergleich sanken sie um 0,2 Prozent, lagen aber noch immer fast 30 Prozent über dem Niveau von Anfang 2020 vor der Krise. Die Preise von Produkten pflanzlicher Erzeugung sanken dabei im September verglichen mit dem Vormonat deutlich um 6,0 Prozent.

Im Vergleich zum Vorjahresmonat stehen diese bei einem Minus von 7,1 Prozent. Besonders deutlich fielen die Preise für Speisekartoffeln, die um mehr als 40 Prozent sanken. Produkte tierischer Erzeugung verbuchten im September einen leichten Anstieg von 1,2 Prozent zum Vormonat und stehen zum Vorjahresmonat bei einem Plus von 4,5 Prozent. Der Preisindex für Schweine zeigte einen Rückgang von 1,1 Prozent gegenüber dem Vormonat, während der für Milch um 3,0 Prozent stieg.

Im November kletterte der FAO Food Price Index auf 127,5 Punkte, was einem Anstieg von 0,5 Prozent gegenüber dem Vormonat entspricht und 5,7 Prozent über dem Niveau des Vorjahres liegt. Während der Teilindex für Fleisch (minus 0,3 Prozent), der Teilindex für Zucker (minus 2,4 Prozent) sowie der Teilindex für Getreide (minus 2,7 Prozent) sanken, verzeichnete der Teilindex für Milchprodukte einen Zuwachs von 0,6 Prozent und der Teilindex für Öle stieg um deutliche 7,5 Prozent gegenüber dem Vormonat.

Energierohstoffe

Laut dem Statistischen Bundesamt verzeichneten die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte im Oktober folgende Veränderungen: Die Preise für Erdgas (verflüssigt oder gasförmig) stiegen im Vergleich zum Vormonat um 3,1 Prozent, während der Preisindex für Braunkohle um 1,3 Prozent sank. Der Preis für Erdöl fiel um deutliche 7,9 Prozent. Obwohl die Erzeugerpreise für Erdgas seit der „Energiekrise” gefallen sind, liegen sie aktuell immer noch um etwa 192 Prozent über dem Niveau von Anfang 2020. Der Erzeugerpreis für Erdöl ist mittlerweile knapp 23 Prozent höher als vor der Krise. Der Preis für Braunkohle übertrifft das Niveau von Anfang 2020 um knapp 42 Prozent.

Geschäftsklima verbessert

Geschäftsklima

Der monatlich erscheinende ifo-Geschäftsklimaindex ist ein Indikator für die Stimmung und Erwartungen der Ernährungsindustrie. Die Befürchtungen einer anhaltenden konjunkturellen Stagnation beeinflussen die Stimmung in der Ernährungsindustrie weiterhin negativ.

Die neuesten Daten zum ifo-Geschäftsklimaindex zeigten für den November lediglich eine leichte Verbesserung der Stimmung. Der Saldo des Geschäftsklimas verzeichnete einen Zuwachs von 3,3 Punkten und steht mit 94,6 Punkten weiter deutlich unter der neutralen Marke von 100. Der Saldo der Beurteilung der aktuellen Geschäftslage steht mit 95,6 Punkten leicht über dem Wert des Vormonats.

Der Saldo für die Geschäftserwartung der nächsten sechs Monate verbesserte sich ebenfalls und steht nun bei 93,5 Punkten: Die Anzahl der Hersteller mit negativen Geschäftserwartungen übersteigt dabei jedoch die der Hersteller mit positiven Erwartungen:

7,0 von 100 Befragten gehen von einer Verbesserung aus; 20,4 von eine Verschlechterung.

Konsumklima und Verbraucherpreise

Für die Stimmungslage bei den Verbrauchern ist das GfK Konsumklima ein wichtiger Indikator. Die Verbraucherstimmung befindet sich weiterhin auf niedrigem Niveau. Im November verschlechterte sich das Konsumklima in Deutschland in allen Bereichen: Die Einkommenserwartung sank um 17,2 Punkte, die Anschaffungsneigung um 1,3 Punkte und die Konjunkturerwartung um 3,8 Punkte, was zu einem Gesamtwert von minus 18,4 Punkten führte. Für Dezember wird eine weitere Verschlechterung auf minus 23,3 Punkte erwartet.

Im Oktober 2024 stiegen die allgemeinen Verbraucherpreise im Vergleich zum Vormonat um 0,4 Prozent. Die Preise für Lebensmittel und alkoholfreie Getränke erhöhten sich um 0,7 Prozent. Im Jahresvergleich lagen die Lebensmittelpreise um 3,1 Prozent und die allgemeinen Verbraucherpreise um 2,0 Prozent höher.

Zur Website des BVE gelangen Sie hier.

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