Auf der K-Messe 2025 haben WIS Kunststoffe und KraussMaffei Extrusion ein Verfahren zur Herstellung lebensmitteltauglicher Rezyklate vorgestellt, das den Materialkreislauf auch für den Lebensmittelbereich schließen soll. Das Projekt basiert auf einem gemeinsam entwickelten, skalierbaren Prozess zur Wiederverwertung von Post-Consumer-Abfällen unter lebensmittelrechtlichen Vorgaben.
Entwicklung und Validierung
Die Technologie wurde im Technology Center in Laatzen validiert und erhielt die Freigabe der US-amerikanischen Food-and-Drug-Administration (FDA) für den direkten Lebensmittel- und Kosmetikkontakt. Damit ist die Herstellung von recyceltem Polypropylen (rPP) für Anwendungen in flexiblen Folien und Laminaten für feuchttuchbasierte Produkte wie beispielsweise Babyfeuchttücher möglich. In diesem Bereich gelten besonders hohe Anforderungen an Qualität, Produktsicherheit und Zertifizierungen, darunter „Leave on“ und „CosPaTox“ – DIN-SPEC-91521-Standard.
Prozess- und Anlagentechnik
Ein Schwerpunkt des Verfahrens ist der Doppelschneckenextruder ZE BluePower, der für eine schonende Aufbereitung und hohe Dekontaminierung des Materials sorgt. Der entwickelte Prozess lässt sich laut Unternehmen in bestehende Produktionslinien integrieren und ist auf Skalierbarkeit ausgelegt.
„Mit diesem Verfahren zeigen wir, dass Kreislaufwirtschaft und Lebensmittelsicherheit kein Widerspruch sind. Unser Doppelschneckenextruder ZE BluePower ermöglicht eine besonders schonende und zugleich effiziente Aufbereitung des Materials – ein entscheidender Vorteil für die Qualität des Rezyklats“, erklärte David Rapp, Teamleiter Verfahrenstechnik Recycling bei KraussMaffei Extrusion.
Dekontaminierung und Qualität
Laut Unternehmen konnte mit dem Verfahren eine Dekontaminierungseffizienz von über 99 % für volatile/polare sowie nicht-volatile/polare Substanzen erreicht werden. Bei unpolaren und volatilen/nicht volatilen Stoffen lagen die Reduktionsraten bei bis zu 98 %. Einen wesentlichen Beitrag liefert dabei die spezielle Nachbehandlung mittels Deodorierungsprozess, die verbleibende Rückstände entfernt und den Geruch neutralisiert.
„Die Kombination aus Prozess-Know-how, geeignetem hochwertigem Input-Material sowie modernster Anlagentechnik und enger Zusammenarbeit war der Schlüssel zum Erfolg. Wir sind stolz, gemeinsam mit KraussMaffei Extrusion einen Beitrag zur Reduktion von Kunststoffabfällen und zur Förderung von Recyclinglösungen in der Lebensmittelindustrie nach FDA-Standard zu leisten“, so Daniel Römhild, Prokurist und Entwicklungsleiter bei WIS Kunststoffe.







