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Sensor zur Detektion giftiger Gase entwickelt

Ein Sensor, entwickelt im Rahmen des Projekts „ACDC“, erkennt radioaktive und chemische Gefahren und warnt rechtzeitig.

von | 09.03.23

Dr. Tanja Stimpel-Lindner (re.) und ihr Mitarbeiter Mark Viebrock (li.) bei der Messung einer Testsubstanz mit dem Warngerät. (Quelle: Universität der Bundeswehr München / Siebold)
09.03.2023 Ι Ein Sensor, entwickelt im Rahmen des Projekts „ACDC“ unter Leitung von Dr. Tanja Stimpel-Lindner vom Institut für Physik an der Universität der Bundeswehr München, erkennt radioaktive und chemische Gefahren und warnt rechtzeitig.

In einem Folgeprojekt will das Forschungsteam jetzt einen marktreifen Prototypen des Warngeräts entwickeln.

Sensor erkennt Giftstoffe rechtzeitig

Wenn Einsatzkräfte zum Brand eines Chemiewerks oder zu Gefahrgut-Unfällen ausrücken, ist neben der Rettung der Opfer auch der Eigenschutz elementar wichtig. Denn bei solchen Einsätzen besteht immer das Risiko, dass gefährliche Gase oder radioaktive Stoffe ausgetreten sind.

Um derartige Gefahren künftig frühzeitig erkennen und adäquat darauf reagieren zu können, hat das Team von Dr. Tanja Stimpel-Lindner im Rahmen des Projekts „ACDC (Atomar-Chemischer Detektorchip)“ einen kompakten, leichten und kostengünstigen Sensor entwickelt. Dieser basiert auf einem Siliziumchip, der giftige Gase und Gammastrahlung detektiert und rechtzeitig optisch durch ein Blinken und akustisch durch einen Piepton Alarm schlägt.

Ausstattung von Rettungskräften verbessern

Die preiswerte Herstellung und die geringe Größe des Systems ermöglicht, dass zukünftig jede Einsatzkraft etwa bei der Feuerwehr, beim Technischen Hilfswerk oder bei der Polizei und dem Militär mit einem Messgerät ausgestattet werden kann.

Gerade für kleinere Einsatzeinheiten, die sonst über wenig oder keinerlei Messtechnik verfügen, lasse sich die Sicherheit dadurch entscheidend erhöhen, so Projektleiterin Dr. Stimpel-Lindner.

Sensor erkennt zahlreiche Gase

In zweieinhalb Jahren Projektlaufzeit haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler einen Demonstrator entwickelt und mit diesem den „proof of principle“ erbracht:

„Wir haben unter Beweis gestellt, dass die Detektion von giftigen Gasen, Säuredämpfen und Radioaktivität funktioniert. Wir können eine ganze Menge der relevanten Gase in relevanten Konzentrationen für Gefahrguteinsätze messen“, betont Dr. Stimpel-Lindner.

Dazu gehören beispielsweise Stickoxide, Kohlenmonoxid und Schwefelwasserstoffe.

Marktreifer Prototyp das Ziel

In einer zweiten Projektphase arbeitet das Forschungsteam daran, den Demonstrator zu einem marktreifen Prototyp weiterzuentwickeln. Ziel ist daher, die Sensoren noch zuverlässiger zu machen und weitere Gase sowie Explosionsgefahren zu erkennen. Für Letzteres ist für die Messung mit explosiven Gemischen ein Gasmessplatz im Aufbau.

„Damit der Prototyp auch annähernd marktreif wird, müssen wir in den nächsten zwei Jahren noch eine Reihe Tests und Qualifizierungen durchführen“, erklärt Dr. Stimpel-Lindner.

Das Projekt wird in wenigen Tagen mit einem umgebildeten Konsortium an Projektpartnern als Folgeprojekt beim Bundesministerium für Bildung und Forschung für das Programm „Praxisleuchttürme der zivilen Sicherheit“ eingereicht.

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

Dr. Tanja Stimpel-Lindner (re.) und ihr Mitarbeiter Mark Viebrock (li.) bei der Messung einer Testsubstanz mit dem Warngerät. (Quelle: Universität der Bundeswehr München / Siebold)

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