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Phosphor-Rückgewinnung aus Klärschlammasche

Eine Demonstrationsanlage in Bottrop zeigt, wie Phosphor aus Klärschlammasche zurückgewonnen und nachhaltig genutzt werden kann.

von | 24.03.25

Die verantwortlichen Akteurinnen und Akteure zwischen den Ionenaustauscher-Stufen der Rückgewinnungsanlage: (v.L.n.r.) Carsten Bräuer, Dr. Dennis Blöhse, Fabian Rovers (alle EG/PhosRec), Christoph Thiel (PTC), Willi Markwart (EG/PhosRec), Andre Bends, Dr. Reinhard Lohmeier, Jürgen Waller (alle PTC), Dr. Yvonne Schneider (RV/PhosRec), Prof. Torsten Frehmann (EG/PhosRec).
Quelle: ELGV / Rupert Oberhäuser
Phosphor

In Bottrop hat eine großtechnische Demonstrationsanlage zur Phosphorrückgewinnung aus Klärschlammasche ihren Betrieb aufgenommen. Die Anlage wurde im Rahmen des AMPHORE-Projekts nach dem PARFORCE-Verfahren errichtet und wird von der PhosRec Phosphor-Recycling GmbH betrieben. Die GmbH wurde 2020 von den NRW-Wasserwirtschaftsverbänden Ruhrverband, Wupperverband, Linksniederrheinische Entwässerungsgenossenschaft (LINEG), Emschergenossenschaft und Lippeverband (EGLV) gegründet. Die Anlage soll dazu beitragen, die ab 2029 geltende gesetzliche Pflicht zur Phosphorrückgewinnung aus Klärschlamm zu erfüllen.

Phosphor rückgewinnen

Phosphor ist ein Rohstoff, der vor allem für die Produktion von Düngemitteln verwendet wird. Da natürliche Vorkommen begrenzt sind und der Abbau oft mit ökologischen Problemen verbunden ist, gewinnt die Rückgewinnung aus alternativen Quellen an Bedeutung. Ein erheblicher Teil des Phosphors gelangt durch den Nahrungskreislauf ins Abwasser, wo er bislang weitgehend ungenutzt blieb.

„Bisher wurden Klärschlämme überwiegend verbrannt und deren Aschen auf Deponien gelagert. Der in den Aschen enthaltene Phosphor wurde damit dem Wirtschaftskreislauf entzogen“, sagt Dr. Yvonne Schneider, Geschäftsführerin der PhosRec Phosphor-Recycling GmbH.

Technische Umsetzung und Ziele

Die Demonstrationsanlage in Bottrop ist auf eine Kapazität von 1.000 Tonnen Klärschlammasche pro Jahr ausgelegt. Sie ist automatisiert und nutzt das PARFORCE-Verfahren zur Gewinnung von Phosphorsäure, einer Grundchemikalie für die industrielle Nutzung und Düngemittelproduktion. Die PTC-PARFORCE Technology Cooperation GmbH hat die Planung und Errichtung der Anlage übernommen.

Nach der Fertigstellung im Dezember 2023 durchlief die Anlage im ersten Halbjahr 2024 mehrere Funktionstests. Die offizielle Einweihung fand im Mai 2024 statt. Bis Mitte 2026 sollen in mehreren Kampagnen Phosphorrückgewinnungsraten von mindestens 80 Prozent erreicht und praktische Erfahrungen im großtechnischen Betrieb gesammelt werden.

Ein Beitrag zur Kreislaufwirtschaft

„Wir als (Ab-)Wasserwirtschaft wollen einen aktiven und positiven Beitrag leisten, um Teile des Bedarfs an abgebautem und künstlichem Düngemittel in der EU durch rückgewonnenen Phosphor zu decken“, betont Prof. Dr. Torsten Frehmann, Geschäftsführer der PhosRec Phosphor-Recycling GmbH.

Die neue Anlage soll nicht nur zur Erfüllung gesetzlicher Vorgaben beitragen, sondern auch den Nährstoffkreislauf schließen und Abwasser zu einer nutzbaren Rohstoffquelle machen.

Projektförderung

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt den Bau und Betrieb der Demonstrationsanlage im Rahmen des Verbundprojekts „Regionales Klärschlamm- und Aschen-Management zum Phosphorrecycling für einen Ballungsraum“ (AMPHORE). Außerdem erhält das Projekt eine Förderung von rund 8,7 Millionen Euro im Rahmen der Fördermaßnahme „Regionales Phosphor-Recycling“ (RePhoR).

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

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