Mikroplastik aus Reifenabrieb ist eine erhebliche Umweltbelastung. Die Schadstoffe werden mit dem Regenwasser in die Kanalisation geschwemmt und gelangen teilweise in Böden und Gewässer. Die GKD Group aus Düren hat mit dem Capturion ein Filtersystem entwickelt, das Mikroplastik aus Straßenabwasser effizient abfängt. Das System findet nun Einsatz in einem Pilotprojekt in Kopenhagen.
Pilotprojekt mit Mikroplastikfilter
Die Stadtverwaltung von Frederiksberg hat die Notwendigkeit eines proaktiven Ansatzes zur Bekämpfung der Verschmutzung durch den Straßenverkehr erkannt und daher eine Vereinbarung mit BAIONYX getroffen, um die Filterlösung in einem Pilotprojekt in einem ausgewählten Gebiet der Stadt zu implementieren. Dieses Projekt stellt einen wichtigen Meilenstein in den Bemühungen um eine sauberere städtische Umwelt und den Schutz des Grundwassers dar.
„Der direkte Eintrag von Mikroplastik aus Autoreifen in die Natur ist eine Herausforderung, die wir angehen wollen. BAIONYX hat eine interessante Lösung zur Reduzierung dieser schädlichen Emissionen vorgestellt, und wir sehen der Zusammenarbeit daher mit großer Erwartung entgegen“, sagt Lene Stolpe Meyer, Projektmanagerin für Klimaanpassung bei der Gemeinde Frederiksberg.
Umfangreiche Tests vor Einsatz
Umfangreiche Vor-Ort- und Labortests sowie Analysen in Zusammenarbeit mit der TU Berlin bestätigen die Wirksamkeit der Filterlösung. Bis zu 97 % der gesamten Schwebstoffe (TSS) fängt der Filter auf, der auch sehr kleine Partikel zurückhalten kann. Die TU Berlin und der Urbanfilter Sustainability HUB validieren und begleiten mit Unterstützung der Audi Umweltstiftung den ersten Einsatz dieser Filtermodule in Kopenhagen wissenschaftlich.
„Dänemark ist führend im Bereich des nachhaltigen Wandels, und deshalb ist es besonders erfreulich, dass BAIONYX und die Gemeinde Frederiksberg eine Vereinbarung zur Installation des Filtersystems getroffen haben. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass wir unsere aquatische Umwelt so effektiv wie möglich schützen, und diese Lösung ist in diesem Zusammenhang von großer Bedeutung. Wir freuen uns, dass eine der Filtervarianten aus dem Urbanfilter-Projekt in Dänemark umgesetzt wird und wir sie gemeinsam mit der wissenschaftlichen Expertise der TU Berlin ergänzen“, sagt Dr. Rüdiger Recknagel, Geschäftsführer der Audi Stiftung Umwelt.
Wissens-Hub zur Verbreitung & Vernetzung
Die Ergebnisse des Pilotprojekts werden über den Urbanfilter-Hub an die Gesellschaft weitergegeben, um erfolgreiche Ansätze auf andere Kommunen zu übertragen. Das ebenfalls von der Audi Umweltstiftung finanzierte Netzwerk ist das wichtigste einer Vielzahl von Projekten, die sich mit der Verschmutzung durch Reifenabrieb und dem Abflusswasser von Straßen befassen. Es dient als Hub, der Filterhersteller miteinander verbindet und eine Plattform für die Zusammenarbeit und den Wissensaustausch zwischen politischen Entscheidungsträgern, Branchenführern, Gemeinden und lokalen Behörden bietet. Mit diesem Open-Source-Ansatz fördert der Hub die Verbreitung von Innovationen und die Entwicklung von evidenzbasierten Lösungen für ökologische Nachhaltigkeit.
Die Rolle von GKD
Auch GKD – Gebr. Kufferath AG als Hersteller freut sich auf die Zusammenarbeit mit BAIONYX.
„Wir verfügen über langjährige Erfahrung in der Herstellung fortschrittlicher Filterlösungen und freuen uns, dass unser zum Patent angemeldetes Produkt in Frederiksberg installiert wird“, sagt Dominik Herper, Research & Development, GKD AG.„BAIONYX wurde entwickelt, um die unsichtbaren, aber bedeutenden Herausforderungen durch Reifenabrieb und Mikroplastik in unserer Umwelt zu bewältigen. Wir sind optimistisch, in diesem Bereich einen positiven Beitrag zu leisten“, sagt Søren Dandanell Nielsen, CEO von BAIONYX.
Im F&S-Podcast hat Isabell Hochstrat mit Daniel Venghaus und Dominik Herper von GKD über den Straßenablauffilter und dessen Entwicklung gesprochen: