Zum ersten Mal wurde in Nordrhein-Westfalen im vergangenen Jahr an allen kontinuierlich messenden Probenahmestellen der Grenzwert für Stickstoffdioxid (NO2) eingehalten. Demnach lag 2020 der Jahresmittelwert an allen 55 Standorten mit einem automatischen Messverfahren (Messcontainer) unter 40 µg/m³, dem zum Schutz der menschlichen Gesundheit gültigen Grenzwert.
Die Lage im Vorjahr
Im Vorjahr wurden an sieben kontinuierlich messenden Probenahmestellen Grenzwertüberschreitungen ermittelt, im Jahr 2018 lagen die durchschnittlichen Jahreswerte noch an elf Messstellen über 40 µg/m³. Im Jahr 2020 wurde damit nun erstmals auch an den Probenahmestellen Düsseldorf Corneliusstraße, Dortmund Brackeler Straße, Gelsenkirchen Kurt-Schumacher-Straße, Hagen Graf-von-Galen-Ring, Köln Clevischer Ring, Oberhausen Mülheimer Straße und Wuppertal Gathe der Grenzwert eingehalten.
Umweltministerin zeigt sich optimistisch
Umweltministerin Heinen-Esser: “Diese erste Auswertung zeigt, dass sich die Anstrengungen der Kommunen und des Landes gelohnt haben. Die jüngst gemeinsam fortgeschriebenen Luftreinhaltepläne greifen. Wir sind auf dem richtigen Weg, überall die Grenzwerte einzuhalten.” Auch die COVID-19-Pandemie und die Maßnahmen zu deren Eindämmung hatten einen Effekt auf das Verkehrsaufkommen. Wie stark sich dieser Effekt auf die Jahresmittelwerte tatsächlich ausgewirkt hat, wird noch ausgewertet.
Wichtig: Nur vorläufige Ergebnisse
Insgesamt betrug die Abnahme der Stickstoffdioxid-Belastung im Vergleich zum Vorjahr an einzelnen Stationen bis zu zehn Mikrogramm NO2 pro Kubikmeter Luft (µg/m³). Der landesweit höchste NO2-Jahresmittelwert bei kontinuierlich messenden Probenahmestellen lag 2020 bei 39 µg/m³, 2019 lag er bei 45 µg/m³. Die Ergebnisse sind noch nicht endgültig validiert und daher als vorläufig zu betrachten. Zuständig für die Überwachung der Luftqualität In Nordrhein-Westfalen ist das Landesamt für Umwelt, Natur und Verbraucherschutz (LANUV).
Passivsammler und Messcontainer werden eingesetzt
Neben automatisierten Messcontainern werden Passivsammler zur Ermittlung der NO2-Belastungen eingesetzt. Deren Messergebnisse liegen erst zu einem späteren Zeitpunkt vor, weil sie in einem aufwändigen Verfahren zunächst im Labor analysiert und anschließend ausgewertet werden müssen. Dies betrifft insgesamt etwa zwei Drittel der Stickstoffdioxid Messstandorte. Eine abschließende Bewertung der Luftqualitätswerte für das Jahr 2020 ist erst nach Vorliegen aller validierten Messergebnisse möglich.