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Kreislaufwirtschaft: Lasergestützte Aluminium-Sortieranlage

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Autor: Isabell Hochstrat

Präzisionsarbeit: Eine neue laserbasierte Sortier-Technik revolutioniert das Metall-Recycling. „Aus Schrott wird Umweltschutz“, sagt DBU-Generalsekretär Alexander Bonde. Clean-Lasersysteme GmbH
22. Mai 2023 Ι Eine lasergestützte Aluminium-Sortieranlage hat das Entsorgungs- und Recyclingunternehmen Alba in Betrieb genommen. Brandenburgs Wirtschaftsminister Professor Dr.-Ing. Jörg Steinbach hat die Anlage am 17. Mai 2023 am Alba-Standort Hoppegarten östlich von Berlin eingeweiht. Die innovative Laser-Technologie ermöglicht es dem Unternehmen, Aluminium sortenrein zu trennen und der Industrie so einen recycelbaren und klimaschonenden Rohstoff zu liefern.

Damit beginnt für das Metall-Recycling von Sekundärrohstoffen eine neue zirkuläre Zeitrechnung, denn es ist die erste kommerzielle Anwendung einer laserbasierten Sortier-Technik, für deren Entwicklung die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) mit Projekt- und Prototyp-Förderung in Höhe von mehr als einer Million Euro sowie drei mittelständische Unternehmen mit technischer Finesse und Ingenieurkunst den Weg geebnet haben.  „Das ist bahnbrechendes Hightech. Aus Schrott wird Umweltschutz“, so DBU-Generalsekretär Alexander Bonde bei der Einweihung.

Win-Win für Wirtschaft und Umwelt

Der Metall-Müll ist nach Bondes Worten „keineswegs nutzloser Abfall, sondern tatsächlich kostbarer Rohstoff, der wieder zu hochwertigen Legierungen einzuschmelzen ist“. Das sei ein Win-Win für Wirtschaft und Umwelt. „Die wegweisenden Ideen der beteiligten mittelständischen Unternehmen senken nicht nur die Energiekosten, sondern sorgen für mehr Umwelt- und Klimaschutz, weil weniger Rohstoffe der Erde entnommen werden müssen“, fügt Bonde hinzu. Er spricht von einem „riesigen Impuls für die Kreislaufwirtschaft“.

Dass nun eine Aluminium-Sortieranlage Marktreife erlangt hat, ist einer mehrjährigen Entwicklung und Forschung zu verdanken – maßgeblich durch Kooperation der beiden NRW-Firmen Clean-Lasersysteme GmbH und cleansort GmbH sowie der OSR GmbH & Co.KG aus Baden-Württemberg. Clean-Lasersysteme feilte an der geeigneten Messtechnik, cleansort tüftelte am Anlagenbau, und die auf Schrotthandel und Aufbereitung von Rohstoffen spezialisierte OSR war schließlich der entscheidende Schlüssel, um den Prototyp einer Anlage in Rosengarten (Ostwürttemberg) in Betrieb zu nehmen. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt hat die Hightech-Vorhaben fachlich und finanziell gefördert.

Brandenburgs Wirtschaftsminister Professor Dr.-Ing. Jörg Steinbach: „Brandenburg und die Bundesrepublik wollen bis spätestens 2045 klimaneutral wirtschaften und leben. Alba und die deutsche Kreislaufwirtschaft leisten hierbei einen unverzichtbaren Beitrag. Gerade das hochwertige Recycling von Metallen wie Aluminium mindert den Energieeinsatz und CO2-Ausstoß der Industrie enorm. Ressourcen-Schonung ist der Schlüssel auf dem Weg zu einer klimaneutralen Ökonomie. Dass Alba diese Technologie in Hoppegarten zum Einsatz bringt, ist gut für den Wirtschaftsstandort Brandenburg.“

Den Schrottmarkt revolutionieren

Genau das gewährleistet die Hoppegarten-Anlage, die grundsätzlich alle metallischen Werkstoffe für die spätere Weiternutzung trennen kann. In einem ersten Schritt werden die etwa handtellergroßen Schrottstücke wie zum Beispiel ausgestanzte Bleche auf einem Fließband transportiert. Kameras inspizieren jedes einzelne Teil und identifizieren mehrere Prüfpunkte. Dann kommen die Hightech-Laser an diesen Prüfpunkten zum Einsatz: zunächst zum Reinigen der Oberfläche von Dreck und Deckschichten bis aufs Grundmetall – anschließend mit punktuellen Laserpulsen direkt auf das Schrottteil. Blitzschnell. Die Folge: Das Material verdampft, aus den Lichtemissionen der Metallatome wird die chemische Zusammensetzung ermittelt. Eine Ausblas-Einheit am Ende des Prozesses sorgt mittels Luftdrucks für die Trennung der Schrottstücke. Durch eine solche laserbasierte Sortier-Technik – im Fachjargon spricht man von laserinduzierter Plasmaspektroskopie LIBS (Laser Induced Breakdown Spectroscopy) – kann künftig der Schrott entsprechend seiner Legierungsanteile zielgenau zur Schmelze gebracht werden.

Bedarf an Aluminiumschrott in der EU

Vor allem ermöglicht die LIBS-Technologie, die Menge der verwendeten Sekundärrohstoffe als Recyclingmaterial für die Produktion von Hochleistungswerkstoffen beträchtlich zu steigern. Und: Laut cleansort-Kalkulation können durch eine Anlage wie in Hoppegarten jedes Jahr in einem Zwei-Schicht-Betrieb auf Basis deutscher Strompreise rund sechs Millionen Euro Kosten eingespart werden – und fast 18.000 Tonnen klimaschädliches Kohlenstoffdioxid.

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