Mitte April blickte der Erftverband mit vielen Zeitzeugen und geladenen Gästen aus der Fachwelt auf die bisherige Erfolgsgeschichte der Membrantechnik beim Erftverband.
Vor 25 Jahren veränderte der Erftverband die kommunale Abwassertechnik in Deutschland und Europa. Das Membranbelebungsverfahren als Kombination aus Belebtschlammverfahren und Membranfiltration setzte neue Maßstäbe. Zuvor kam das weit verbreitete Belebtschlammverfahren mit nachgeschalteter Schlammabtrennung zum Einsatz. Mitte April blickte der Erftverband mit vielen Zeitzeugen und geladenen Gästen aus der Fachwelt auf die bisherige Erfolgsgeschichte der Membrantechnik beim Erftverband.
Membrantechnik beim Erftverband
Im Jahr 1999 ging die erste Membranbelebungsanlage in Titz-Rödingen in Betrieb. Es folgten die Kläranlagen Kaarst-Nordkanal 2004 und Bergheim-Glessen 2008. Bis 2025/26 wird auch die Kläranlage Rheinbach-Flerzheim zur Membrananlage umgebaut. Der offizielle Spatenstich erfolgte kürzlich.
Die Einführung des Membranbelebungsverfahrens in der kommunalen Abwassertechnik war eine große Herausforderung für den Erftverband als Betreiber und für die Hersteller des Membranfiltrationssystems. Denn zu dieser Zeit existierten in Europa kaum Erfahrungen mit dieser Verfahrenstechnik. Trotz intensiver Planung und kreativer Ideen waren nicht alle Herausforderungen im Vorfeld absehbar. Der Erftverband hat entscheidend dazu beigetragen, dass sich das Membranbelebungsverfahren heute als eine mögliche Alternative zum herkömmlichen Verfahren etabliert hat. Unter Berücksichtigung der gewonnenen Betriebserfahrungen und spezifischer konstruktiver sowie verfahrenstechnischer Randbedingungen gilt es heute als betriebssicher und wirtschaftlich.
Herausforderungen und Widerstände zu Beginn
Das Programm der zweitägigen Fachtagung widmete sich vor allem der retrospektiven Betrachtung der letzten 25 Jahre – beginnend bei der Planung über die Forschung bis hin zur Betriebsoptimierung. Ein Amateurfilm aus dem Jahr 1999 versetzte die Teilnehmenden in vergangene Zeiten. Er dokumentierte die Einbau- und Inbetriebnahme-Prozesse der ersten Membranen. In einer Talk-Runde mit damaligen Entscheidungsträgern aus dem Ministerium, dem Erftverband, den Membranherstellern sowie Betriebsingenieuren wurden die damaligen Erfahrungen wieder lebendig. Fragen zur Entscheidung für die Membrantechnik, zur Förderung durch das Land NRW und zu den Herausforderungen und Widerständen zu Beginn des Betriebs standen im Mittelpunkt der Diskussion.
Im Rahmen der Veranstaltung wurde zudem die nahegelegene Membrananlage in Bergheim-Glessen besichtigt und die Neuentwicklungen der Membranhersteller präsentiert.