Generic filters
Exact matches only
FS Logoi

Start für Leibniz-Transferlab: Chemie ohne CO2 entwickeln

Am Leibniz-Institut für Katalyse in Rostock hat ein neues Labor für die Entwicklung von CO2- und klimaneutralen chemischen Prozessen seine Arbeit aufgenommen: das Leibniz-Transferlab für nachhaltige Energie- und Stofftransformationen (LTLNES). Es ermöglicht u.a. Materialsynthesen sowie Langzeittests von Katalysatoren im Technikumsmaßstab als Brücke zwischen Laborexperiment und Industrieverfahren.

von | 06.03.25

Dr. Christoph Wulf (rechts) mit Dr. Denise Heyl an einer Fischer-Tropsch-Anlage im Labormaßstab. In dieser Anlage werden katalytische Verfahren zur Gewinnung flüssiger Kohlenwasserstoffe aus Kohlendioxid und Kohlenmonoxid erprobt.
Quelle: LIKAT
Leibniz-Transferlab

Für Beschaffung und Betrieb der Anlagen erhielt das LIKAT eine sogenannte kleine strategische Institutserweiterung. Dieser Erweiterung der Grundfinanzierung hatten Bund und Länder bereits zugestimmt.

Jährliche Millionen-Förderung für Leibniz-Transferlab

Am LIKAT ging nun der Bewilligungsbescheid für Fördermittel von jährlich 1,25 Millionen Euro ein. Die Mittel decken Dreiviertel der Kosten für das Transferlab von insgesamt 1,7 Millionen Euro. Die Differenz bringt das Institut aus eigenen Mitteln auf.

Die Institutserweiterung sieht auch eine neue Themengruppe vor, die von LIKAT-Chemiker Dr. Christoph Wulf geleitet wird. Deren Aufbau ist mit dem Bescheid nun ebenfalls möglich. Ziel der Forschung sind Technologien, mit denen der Energie- und Wertstoffsektor künftig auf Erdgas, Öl und Kohle verzichten und sich auf erneuerbare Rohstoffe umstellen kann. Dr. Wulf:

„Die Vision ist letztlich eine Kreislaufwirtschaft, die CO2-neutral funktioniert und mit nachhaltigen chemischen Prozessen weder Klima noch Umwelt gefährdet.“

Seine Gruppe wird u.a. erkunden, wie sich das Klimagas CO2 selbst als Ausgangsstoff für chemische Prozesse nutzen lässt. Zum Beispiel können mit Kohlendioxid und grünem Wasserstoff E-Fuels produziert werden. Gemeinsam mit Bereichsleiter Dr. David Linke, der auch das Technikum am LIKAT leitet und über eine langjährige Expertise im Bereich der Reaktionstechnik verfügt, sollen mit dem Team entsprechende Pilotanlagen geplant und konstruiert werden.

Abscheidungsanlage zur CO2-Gewinnung

Das Kohlendioxid dafür will Christoph Wulf aus verschiedenen Quellen gewinnen, etwa aus Biogas und aus der Atmosphäre. Der Chemiker plant deshalb eine eigene Abscheidungsanlage zu installieren und später mit Kooperationspartnern weitere Anlagen zu entwickeln, die an sogenannten Punktquellen, wie sie z.B. Biogasanlagen darstellen, laufen können.

Geplant ist ferner, grünes Kerosin auf der Basis von grünem Wasserstoff zu produzieren sowie grünes Methanol kosteneffizient zu gewinnen und weiterzuverarbeiten, z.B. zu Schiffstreibstoff. Der Wasserstoff wird im LIKAT über grünen Strom von der eigenen Photovoltaikanlage mittels Wasserelektrolyse hergestellt. Im Grunde handelt es sich um den Einstieg der Chemie in eine klimaneutrale Produktion höherwertiger Kohlenwasserstoffe und Chemikalien, was Deutschland in seinen Klimazielen unterstützt und den Industriestandort sichern hilft.

„Das ist unsere Expertise!“

Die nachhaltigen Verfahren und Technologien erfordern völlig neue Katalysatoren, deren Grundlagen das weltweit renommierte Leibniz-Institut erforscht. CO2 ist, wie Dr. Wulf erläutert, ein äußerst reaktionsträges Gas, das sich nur auf katalytischem Wege mit anderen Stoffen zu neuen Produkten verbindet. „Das ist unsere Expertise!“

Die Themengruppe von Christoph Wulf kann sich auch auf Resultate aus dem Projekt „Forschungsfabrik Wasserstoff MV“ stützen, das seit 2022 im Verbund von LIKAT, Rostocker Fraunhofer-IGP und INP Greifswald läuft. Sie wird am Ende acht Stellen umfassen.

Zum Leibniz-Institut für Katalyse geht es hier.

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

Jetzt Newsletter abonnieren

Immer auf dem aktuellen Stand, alle 2 Wochen in Ihrem Postfach.

Hier anmelden

Überwachungssystem: Umkehrosmose-Membranen schützen
Überwachungssystem: Umkehrosmose-Membranen schützen

Der Durchbruch von nur kleinsten Konzentrationen an freiem Chlor kann Membranen in Umkehrosmoseanlagen irreversibel zerstören und großen Schaden verursachen. Für diese Anwendungsbereiche hat die ProMinent GmbH ein plattenmontiertes Überwachungssystem konzipiert.

mehr lesen

Sie möchten die F&S Filtrieren und Separieren testen?

Bestellen Sie Ihr kostenloses Probeheft

Überzeugen Sie sich selbst: Gerne senden wir Ihnen die F&S kostenlos und unverbindlich zur Probe!

Finance Illustration 03