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Saharastaub beeinträchtigt Solarstromproduktion

Staub aus der Sahara beeinträchtigt nicht nur die direkte Sonneneinstrahlung in Europa, sondern stellt auch Prognosemodelle der Solarstromproduktion vor neue Herausforderungen – das zeigen aktuelle Forschungsergebnisse auf der EGU 2025.

von | 09.05.25

Forschende analysieren Auswirkungen afrikanischer Staubwolken auf die Stromproduktion durch Photovoltaik in Mittel- und Südeuropa.
Quelle: Anton Petrus/ Adobe Stock
Saharastaub

Auf der Generalversammlung der European Geosciences Union (EGU) 2025 wurden Forschungsergebnisse vorgestellt, die den Einfluss von Saharastaub auf die Sonnenenergieerzeugung in Europa untersuchen. Das Team um Dr. György Varga, bestehend aus Wissenschaftlern ungarischer sowie europäischer Institute, untersuchte, wie Staub aus Nordafrika die Leistung von Photovoltaikanlagen (PV) beeinträchtigen kann. Die Forschung basiert auf Felddaten von 46 Staubereignissen in Mittel- und Südeuropa im Zeitraum von 2019 bis 2023.

Saharastaub reduziert Sonnenenergie und erschwert Prognosen

Während Europa immer stärker auf Solarenergie setzt, um seine Klima- und Energiesicherheitsziele zu erreichen, erschwert ein zunehmendes atmosphärisches Phänomen den Weg in die Zukunft: Saharastaub. Aus der Sahara entweichen jährlich Milliarden Tonnen feiner Staubpartikel, von denen ein Teil Europa erreicht. Die Staubpartikel streuen und absorbieren Sonnenlicht, verringern die direkte Einstrahlung und können die Wolkenbildung fördern – alles Faktoren, die die Stromproduktion reduzieren.

Echtzeitdaten für zuverlässigere Vorhersagen

Das Forschungsteam stellte fest, dass gängige Vorhersagemodelle für Solarenergie häufig unzureichend seien, da sie auf statischen Daten über Aerosole basieren. Diese Modelle könnten die tatsächlichen Auswirkungen während Staubepisoden nicht zuverlässig abbilden. Stattdessen empfehlen die Forschenden, Echtzeitdaten zur Staubbelastung sowie die Kopplung von Aerosolen und Wolken in die Modelle zu integrieren. Das soll eine zuverlässigere Planung der Sonnenenergie und eine bessere Vorbereitung auf die durch atmosphärischen Staub verursachten Schwankungen ermöglichen.

„Es besteht ein wachsender Bedarf an dynamischen Vorhersagemethoden, die sowohl meteorologische als auch mineralogische Faktoren berücksichtigen“, sagt Varga während des Vortrages zum Thema „Der Schatten des Windes: photovoltaische Stromerzeugung unter dem staubigen Himmel Europas.“

Ohne solche Methoden könne das Risiko von Leistungseinbrüchen und Instabilitäten im Stromnetz zunehmen – insbesondere mit dem steigenden Anteil von Solarenergie im europäischen Energiemix.

Neben kurzfristigen Leistungseinbußen thematisiert die Studie auch mögliche langfristige Auswirkungen auf die physische Infrastruktur von Solaranlagen. Dazu zählen etwa Verunreinigung und Erosion – Faktoren, die die Effizienz weiter verringern und die Wartungskosten erhöhen können.

Beitrag zur Klimaforschung

Diese Forschung trägt zu den laufenden Bemühungen in Ungarn und der EU bei, die Klimaresilienz und das Management erneuerbarer Energien zu verbessern. Unterstützt wurde die Arbeit unter anderem von der Nationalen Forschung, dem Amt für Entwicklung und Innovation, der Ungarischen Akademie der Wissenschaften und dem von der EU finanzierten Nationalen multidisziplinären Labor für Klimawandel.

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

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