01.03.2023 Ι Eine übersichtliche und interaktive Karte vom Forever Pollution Project stellt nun für weite Teile Europas die Belastung mit PFAS dar.
In Deutschland gibt es bis heute keine verbindlichen Regeln für die Entsorgung von PFAS in Wasser, Luft und Boden. Auch für das Grund- und Trinkwasser gibt es bisher keine Grenzwerte. Ihre Haltbarkeit ist Fluch und Segen: Sogenannte ewige Chemikalien sorgen dafür, dass Produkte langfristig wasser- und ölabweisend sind. Sie landen aber auch in Nahrungsmitteln, können sich in der Umwelt und in unseren Körpern anreichern und sind auf Dauer ein gesundheitlicher Risikofaktor.
PFAS-Karte für Europa
Nun wird dies erstmals in einer übersichtlichen und interaktiven Karte für weite Teile Europas dargestellt: Die französische Tageszeitung “Le Monde” veröffentlichte damit die Ergebnisse der Recherche “The Forever Pollution Project”. Mehrere Medien waren daran beteiligt, darunter das Schweizer Radio und Fernsehen (SRF), der britische “Guardian” und für Deutschland NDR, WDR und die “Süddeutsche Zeitung”. Letztere zeigte die Daten für Deutschland aufbereitet (mit Paywall).
Demzufolge gibt es mindestens 2.000 Hotspots in Europa, wo für die Bevölkerung eine “erhebliche Gefahr für die menschliche Gesundheit angenommen werden muss”. Darüber hinaus seien mehr als 20.000 Orte möglicherweise mit Ewigkeitschemikalien kontaminiert. Das zeigte die Zusammenfassung von mehr als 100 Datensätzen, die durch wissenschaftliche Studien und Presseanfragen ergänzt wurden. Ebenfalls werden etliche Kläranlagen und Abfallbehandlungen in der Karte angezeigt.
Gut aufbereitete Daten sind wichtig – gerade jetzt, da bei der europäischen Chemikalienagentur ein Antrag eingereicht wurde, der die tausenden PFAS-Verbindungen EU-weit großteils verbieten könnte.
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