Generic filters
FS Logoi

Nachweis von Nanoplastik in Getreidewurzeln

Ein Forschungsteam der TU Graz und des Zentrums für Elektronenmikroskopie hat nachgewiesen, dass Getreidepflanzen Nanoplastik aus dem Boden aufnehmen können. In Laborversuchen mit Winterweizen konnten die Forschenden Nanoplastikpartikel in den Wurzeln identifizieren. Die Methode basiert auf einer speziellen Goldmarkierung, die Plastik im Elektronenmikroskop sichtbar macht.

von | 20.10.25

Weizenpflanzen mit Mikro- und Nanoplastik in einer Anzuchtschale
Quelle: FELMI-ZFE
TU Graz Mikroplastik Nanoplastik Weizen Getreide

Mikro- und Nanoplastik in Böden gelten als zunehmendes Umweltproblem. Bislang war es schwierig, zu bestimmen, in welchem Ausmaß landwirtschaftliche Nutzpflanzen diese Partikel aufnehmen. Der Grund dafür ist, dass sich Kunststoffpartikel selbst mit hochauflösenden Mikroskopen kaum von mineralischen oder pflanzlichen Bestandteilen unterscheiden lassen.

Ein Forschungsteam um Johannes Rattenberger vom Institut für Elektronenmikroskopie und Nanoanalytik der TU Graz sowie vom Zentrum für Elektronenmikroskopie hat eine Methode entwickelt, mit der sich die Aufnahme von Nanoplastik und dessen Transport innerhalb von Pflanzen sichtbar machen lassen. In ersten Laborversuchen mit Winterweizen gelang der Nachweis von Nanoplastik in den Wurzeln.

Goldmarkierung als Analysewerkzeug

Für die Untersuchungen markierten die Forschenden die Nanoplastikpartikel mit winzigen Spuren von Gold. Damit diese nicht direkt mit Wasser, Boden oder Pflanzenbestandteilen reagieren, wurden sie vollständig mit Kunststoff umhüllt.

„Durch die Goldmarkierung sind die Plastikpartikel unter einem Elektronenmikroskop eindeutig identifizierbar. So können wir in unseren Versuchen genau verfolgen, wie viele Plastikpartikel die Pflanzen aufnehmen und wie weit sie innerhalb der Pflanze transportiert werden“, so Projektleiter Johannes Rattenberger.

Laborergebnisse und aktuelle Feldversuche

In den Versuchen wuchsen Winterweizenpflanzen in Substraten, die goldmarkierte Plastikpartikel enthielten. Nach einigen Wochen fanden sich die Partikel in den Wurzeln der Pflanzen.

„Die Auswertungen unserer bisherigen Laborversuche legen nahe, dass landwirtschaftliche Nutzpflanzen grundsätzlich Nanoplastik aufnehmen. In welchem Umfang dies geschieht, in welchen Pflanzenteilen sich Nanoplastik besonders anreichert und welche Unterschiede es zwischen verschiedenen Pflanzenarten gibt, müssen weitere Forschungsarbeiten zeigen“, sagte Rattenberger.

Das Team führt derzeit Feldversuche durch, bei denen auch die Getreidekörner untersucht werden.

Kooperation mit VG und LVA

An der Forschung sind die Versuchsanstalt für Getreideverarbeitung (VG) und die Lebensmittelversuchsanstalt (LVA) beteiligt. Ziel der Zusammenarbeit ist es, zu erforschen, wie Mikro– und Nanoplastik die Getreide- und Mehlqualität beeinflussen, sowie Empfehlungen zu erarbeiten, um Kontaminationen in der Lebensmittelproduktion zu vermeiden.

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

Jetzt Newsletter abonnieren

Immer auf dem aktuellen Stand, alle 2 Wochen in Ihrem Postfach.

Hier anmelden

Unterirdisches Regenwassermanagement für klimaresiliente Städte
Unterirdisches Regenwassermanagement für klimaresiliente Städte

Mit zunehmenden Wetterextremen wächst der Bedarf an effektiven Regenwassermanagement-Systemen. Der Bircorainblock von Birco bietet eine unterirdische Lösung zur Retention und kontrollierten Versickerung von Niederschlagswasser – ein wichtiger Beitrag für die klimaangepasste Stadtentwicklung.

mehr lesen
PFAS in den meisten Trinkwasserproben nachgewiesen
PFAS in den meisten Trinkwasserproben nachgewiesen

In einer bundesweiten Stichprobenuntersuchung hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in 42 von 46 Trinkwasserproben PFAS nachgewiesen. Teilweise überschreiten die gemessenen Werte die künftig geltenden Grenzwerte der Trinkwasserverordnung. Der Verband fordert eine umfassende Beschränkung der gesamten PFAS-Stoffgruppe.

mehr lesen
SECURITY UNTER KONTROLLE 2026: Sicherheit im Betrieb
SECURITY UNTER KONTROLLE 2026: Sicherheit im Betrieb

Filtrations- und Separationsprozesse werden zunehmend digital gesteuert und überwacht. Damit entstehen neue Möglichkeiten, aber auch wachsende Anforderungen an die Sicherheit der technischen Systeme. Am 17. und 18. März diskutieren Fachleute beim OT-Security-Kongress SECURITY UNTER KONTROLLE in Duisburg, wie sich Sicherheit in vernetzten Anlagen und Prozessen gestalten lässt.

mehr lesen
Kooperation für CO2-Abscheidung in Aarhus
Kooperation für CO2-Abscheidung in Aarhus

BASF und Andritz haben einen Lizenzvertrag über die Nutzung der Gaswäschetechnologie Oase blue geschlossen. Die Technologie soll in einem Projekt zur CO2-Abscheidung in einem Müllheizkraftwerk in Aarhus, Dänemark, eingesetzt werden. Das Vorhaben soll das Ziel der Stadt unterstützen, bis 2030 CO2-neutral zu werden.

mehr lesen
Gärreste aus Biogasanlagen als Basis für grünes Methanol
Gärreste aus Biogasanlagen als Basis für grünes Methanol

Im Rahmen des Innovationsbündnisses „biogeniV“ untersuchen das Deutsche Biomasseforschungszentrum und die Technische Universität Freiberg, wie bislang ungenutzte biogene Reststoffe als Rohstoff für grüne Chemikalien genutzt werden können. Ziel ist es, diese Stoffströme zu hochwertigen Energieträgern wie grünem Methanol zu veredeln.

mehr lesen

Sie möchten die F&S Filtrieren und Separieren testen?

Bestellen Sie Ihr kostenloses Probeheft

Überzeugen Sie sich selbst: Gerne senden wir Ihnen die F&S kostenlos und unverbindlich zur Probe!

Finance Illustration 03