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Mikro- und Nanoplastik: Expedition in der Ostsee

Das Forschungsschiff ALKOR ist im Rahmen des Interreg-Projekts PlastTrack in der westlichen Ostsee unterwegs. Ziel ist die systematische Erfassung von Mikro- und Nanoplastik in der Umwelt.

von | 09.07.25

Der Neuston Catamaran wird zur Beprobung von treibendem Mikroplastik mit einer Größe von über 300 Mikrometern eingesetzt.
Quelle: Anja Engel, GEOMAR
Mikro- und Nanoplastik in der Ostsee

Unter der Leitung des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung ist das Forschungsschiff ALKOR zu einer Expedition (AL635) in die westliche Ostsee aufgebrochen. Ziel der Fahrt ist es, Mikro- und Nanoplastikpartikel im deutsch-dänischen Grenzgebiet systematisch zu erfassen, ihre Eigenschaften zu analysieren und potenzielle Eintragsquellen besser zu verstehen. Die Expedition ist Teil des Interreg-6A-Projekts PlastTrack.

Plastik im Meer: Erfassung und Analyse von Partikeln

Bereits zum zweiten Mal untersucht das Forschungsteam des Projekts PlastTrack die Verbreitung von Kunststoffpartikeln in der westlichen Ostsee. Dabei steht die Frage im Fokus, woher die Partikel stammen, wie sie sich im Wasser verteilen und welche potenziellen Auswirkungen sie haben könnten.

Das Projekt vereint Partnerinstitutionen aus Deutschland und Dänemark, darunter das GEOMAR, das Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) und die Süddänische Universität (SDU). Ziel ist es, die Plastikverschmutzung durch Mikro- und Nanoplastikpartikel (MNP) in der Ostsee zu erfassen, neue Verfahren zu testen und weiterzuentwickeln.

Probennahme auf See: Methodenvielfalt an Bord

Während der Expedition kommen unterschiedliche Verfahren zur Probenentnahme zum Einsatz. Dazu zählt unter anderem ein sogenannter Neuston-Katamaran, mit dem Proben nahe der Wasseroberfläche entnommen werden können. Weitere Instrumente ermöglichen das Filtern sinkender Partikel aus tieferen Wasserschichten oder erfassen unterschiedliche Partikelgrößen direkt im Wasser. Erste Auswertungen finden bereits an Bord statt, unter anderem mithilfe von speziellen Kameras oder spektroskopischen Messungen. Ergänzende Untersuchungen erfolgen anschließend in den Laboren der beteiligten Forschungseinrichtungen.

Nachweis kleinster Partikel bleibt Herausforderung

„Nano-Partikel sind 1000 Mal kleiner als Mikroplastik und mit dem bloßen Auge nicht mehr zu erkennen. Derzeit können wir Nano-Partikel in der Umwelt noch nicht bestimmen, weil es an standardisierten Verfahren zur Probennahme dieser kleinen Partikel fehlt, insbesondere im Meer. Im Projekt PlastTrack arbeiten wir an Lösungen und Methoden, um Mikro- und Nanoplastik in der Umwelt schneller und gezielter nachzuweisen“, so Expeditionsleiterin Prof. Dr. Anja Engel, Professorin für Biologische Ozeanographie und Leiterin des Forschungsbereichs Marine Biogeochemie am GEOMAR.

Forschungsroute im deutsch-dänischen Küstengebiet

Die Expedition verläuft im Uhrzeigersinn durch die westliche Ostsee: Nach dem Start in Kiel führt die Route über Flensburg nach Apenrade, bevor das Schiff rund um die dänische Insel Als zurück in Richtung Schleswig-Holstein fährt.

Hintergrund zum Projekt PlastTrack

Das Projekt PlastTrack (Technological platform for micro- and nanoplastics tracking) wird im Rahmen des Interreg Deutschland-Danmark-Programms mit rund 1,74 Millionen Euro durch die EU gefördert. Das GEOMAR arbeitet dabei mit dem Mads Clausen Institute und dem Danish Molecular Biomedical Imaging Center aus Dänemark sowie dem Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) zusammen. Seit 2023 untersucht das Projektteam, welche Risiken von Mikro- und Nanoplastik ausgehen und welche technologischen Lösungen künftig zur Reduktion und besseren Überwachung dieser Partikel beitragen können. Geplant ist unter anderem der Aufbau einer offenen Plattform zur Sammlung, Bewertung und Vergleichbarkeit von Daten.

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

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