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Hitzevorsorge neu gedacht

Im Rahmen des Forschungsfelds „Urban Heat Labs“ erproben neun kommunale Modellvorhaben bis 2027 Konzepte für die Hitzevorsorge in dicht bebauten Wohnquartieren und gemischt genutzten Stadtquartieren. Ins Leben gerufen hat das Projekt das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Auftrag des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB).

von | 04.10.24

Zusätzliche Begrünung ist ein möglicher Ansatz, um die Hitzebelastung in Städten zu reduzieren.
Quelle: TensorSpark AdobeStock
Klimaanpassungsgesetz

Projekte behandeln Wohngebäude und öffentliche Räume

Im Fokus stehen sowohl bauliche und städtebauliche Lösungen als auch naturbasierte Maßnahmen der Hitzevorsorge. Eine Fach-Jury hatte am 30. August 2024 die Vorhaben ausgewählt, die sich auf einen Aufruf des BBSR hin beworben hatten. Pro Modellvorhaben stehen 120.000 Euro zur Verfügung.

Bei den Konzepten geht es einerseits um Gebäude und Grundstücke, andererseits um öffentliche Räume. Die in den Modellvorhaben gewonnenen Erkenntnisse sollen den Kommunen in Deutschland dabei helfen, ihre Quartiere an den Klimawandel anzupassen. Kriterien für die Auswahl waren neben dem ganzheitlichen Ansatz – Gebäude, Grundstücke, Quartier – der Innovationsgehalt der Vorhaben, die ämterübergreifende Zusammenarbeit in den Kommunen und die Kooperation mit anderen Akteuren wie Wohnungswirtschaft und den Eigentümerinnen und Eigentümern.

Beispielhafte Maßnahmen für Hitzevorsorge in vielen deutschen Städten

Im Berliner Bezirk Lichtenberg kommt KI zum Einsatz, um Hitze-Hotspots zu identifizieren und daraus Sofortmaßnahmen zur Hitzevorsorge abzuleiten. Aus der denkmalgeschützten High-Deck-Siedlung in Berlin Neukölln wird gemeinsam mit den Bewohnerinnen und Bewohnern ein Reallabor der Hitzevorsorge. Der Berliner Bezirk Pankow will „Cooling Points“ im Mauerpark realisieren, bei denen Verdunstungskühlung eingesetzt wird, um die Hitzebelastung lokal zu mildern.

Die Stadt Essen stellt indes unter dem Motto „Hitzefrei im Pott“ ein großes Wohnbausanierungsvorhaben in den Fokus. Hagen will sein hoch verdichtetes und stark frequentiertes Bahnhofsviertel hitzeresistent machen, in Halle, Saale, hat das Projekt „Drahtseilakt“ zum Ziel, die Hitzebelastung in der Innenstadt zu reduzieren. In Mainz soll ein digitales Tool zum Monitoring von Schlüsselmaßnahmen der Klimaanpassung entwickelt werden, die Stadt Rheine macht ein Wohnquartier in zentraler Lage zu einem Projekt mit Vorbildwirkung für die Klimapassung.

Das BBSR forscht zu den Ansätzen der Modellvorhaben und unterstützt die Kommunen fachlich. Unterstützung erhält es hierbei durch das Büro agl Hartz, Saad und Wendl, Landschafts-, Stadt- und Raumplanung aus Saarbrücken. Im Rahmen des Projekts werden öffentliche Fachgespräche und Kongresse zum Thema Hitzevorsorge stattfinden.

Alle Informationen zum Forschungsfeld Urban Heat Labs und eine ausführliche Darstellung der Modellvorhaben finden Sie hier.

 

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