Generic filters
Exact matches only
FS Logoi

Giftiges Silvester: Partyartikel enthalten PFAS & Pestizide

Der BUND hat Partyartikel auf gefährliche Inhaltsstoffe untersucht und die Ergebnisse veröffentlicht: Viele von ihnen überschreiten gesetzliche Grenzwerte für Schadstoffe teils massiv. Trinkbecher des Online-Händlers AliExpress waren PFAS behandelt.

von | 12.12.24

Augen auf beim Snackkauf für die Silvesterparty: Einige Produkte enthalten laut Untersuchungen des BUND giftige und teils verbotene Schadstoffe.
Quelle: hadjanebia/AdobeStock
Silvester Party Partyartikel

Eine aktuelle Untersuchung des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) zeigt: Viele Partyartikel enthalten krebserregende und umweltschädliche Chemikalien. In einem Luftballon hat der BUND 22-mal mehr krebserregende Chemikalien nachgewiesen als erlaubt.

Über die Hälfte der getesteten Partyartikel enthalten Schadstoffe

Bei einer Lichterkette waren die Grenzwerte sogar um das 150-fache überschritten. Getestet wurden Artikel der Onlineshops Shein, Temu und AliExpress. In über der Hälfte der getesteten Partyartikel konnte der BUND gesetzlich verbotene Schadstoffe wie Nitrosamine, PFAS und Phthalate nachweisen. Als Reaktion auf die BUND-Testergebnisse hat Shein die betroffenen Produkte bereits vom Markt genommen. Die Onlineplattform Temu hat angekündigt, den Fall zu prüfen.

Luise Körner, Leiterin Chemieteam beim BUND: „Die Ergebnisse zeigen, dass Produkte aus dem Online-Handel für Verbraucher:innen gefährlich sein können. Einige Produkte, die wir getestet haben, gehören eher in den Müll als auf eine ausgelassene Party. Unsere Tests zeigen, dass Online-Marktplätze zu wenig kontrolliert werden. Wir fordern eine strengere Regulierung, höhere Strafen und ein schnelles Verbot von Schadstoffen in Konsumprodukten.“

BUND findet Pestizide in Knabbergebäck

Ein weiterer Test hat ergeben, dass Knabbergebäck aus dem Supermarkt zum Teil mit Pestiziden belastet ist. Zwar lagen die in Kartoffelchips, Linsenchips und Stundentenfutter gemessenen Werte unterhalb der gesetzlichen Grenzwerte, jedoch wurden gefährliche Stoffe wie Propamocarb und Fluopicolid darin nachgewiesen. Propamocarb ist ein Hormongift, Fluopicolid gilt als besonders umweltgefährdend. Die EU-Kommission hat Fluopicolid als Substitutionskandidat eingestuft. Das bedeutet, dass es zügig durch weniger gefährliche Stoffe ersetzt werden muss.

Körner: „Rückstände gefährlicher Gifte haben in Lebensmitteln und in unserer Umwelt nichts verloren. Pestizidrückstände in konventionellen Produkten erhöhen die Gesamtbelastung an riskanten Chemikalien für Menschen. Die verschiedenen Chemikalien und ihre Abbauprodukte können Wechselwirkungen mit unklaren Auswirkungen haben. Die Gesundheit der Menschen und der Schutz unserer Umwelt müssen an erster Stelle stehen.“

Die in Lebensmitteln gefundenen Pestizidrückstände lassen sich auf Gifte zurückführen, die in der Landwirtschaft eingesetzt werden. Wissenschaftlich unstrittig ist: Ein hoher Pestizideinsatz trägt massiv zum Artensterben bei.

 

Hintergrund: Untersuchungen des BUND

Der BUND hat Partyartikel auf gefährliche Inhaltsstoffe sowie Knabbergebäck aus dem Supermarkt auf Pestizide untersucht und die Ergebnisse veröffentlicht. Viele Partyartikel der Online-Händler Shein und Temu überschreiten gesetzliche Grenzwerte für Schadstoffe wie Nitrosamine, Chlorparaffine und Phthalate teils massiv. Trinkbecher des Online-Händlers AliExpress waren mit den gefährlichen „Ewigkeitschemikalien“ (PFAS) behandelt. In Snacks wie Kartoffelchips und Studentenfutter hat der BUND Pestizidrückstände gefunden, darunter persistente und hormonell schädliche Substanzen. Die Ergebnisse zeigen, dass mangelhafte Kontrollen und gesetzliche Lücken gefährliche Alltagsprodukte ermöglichen und in der Landwirtschaft weiterhin Pestizide im hohen Maß eingesetzt werden. Das belastet die Umwelt, gefährdet die Artenvielfalt und birgt Gesundheitsrisiken.

Jetzt Newsletter abonnieren

Immer auf dem aktuellen Stand, alle 2 Wochen in Ihrem Postfach.

Hier anmelden

Treibhausgase: EU-Horizon-Projekt untersucht Methanausstoß
Treibhausgase: EU-Horizon-Projekt untersucht Methanausstoß

Ein neues europäisches Großprojekt zur Untersuchung von Methanemissionen hat im Januar begonnen. Beteiligt ist das Institut für Umweltphysik der Universität Bremen. Das europäische Verbundprojekt IM4CA (Investigating Methane for Climate Action) wird durch das EU-Horizon-Programm gefördert und hat das Ziel, genauere Messmethoden zu entwickeln.

mehr lesen
Graphen lässt Ionen passieren: Meilenstein in der Forschung
Graphen lässt Ionen passieren: Meilenstein in der Forschung

Meilenstein in der Graphenforschung: Durch die gezielte Einführung von Defekten in ein zweilagiges Nanographen-System ist es Würzburger Chemikern gelungen, die Passage von Halogenid-Ionen zu kontrollieren. Ihre Ergebnisse sind in „Nature“ veröffentlicht. Sie zeigen neue Perspektiven für Anwendungen in der Wasserfiltration oder der Sensorik.

mehr lesen
Cellulose Fibre Innovation of the Year 2025: Six Nominees
Cellulose Fibre Innovation of the Year 2025: Six Nominees

The use of leaves for cellulose pulp and packaging, seaweed as a feedstock for biosynthetic fibres, plant-based surface material for car interiors and much more – The award nominees are as diverse as the thematic spectrum of the Cellulose Fibres Conference 2025 in Cologne

mehr lesen
ULTIMATE-Projekt: Technologie vernetzt Kläranlagen
ULTIMATE-Projekt: Technologie vernetzt Kläranlagen

Das ULTIMATE-Projekt hat ein Joint Control System (JCS) entwickelt, um die Abwasserbehandlung durch die Koordination von industriellen und kommunalen Kläranlagen zu verbessern. Das System nutzt Datenaustausch und prädiktive Modellierung, um die Belüftung zu optimieren, was zu einer Reduzierung der Stickstoffkonzentration um 50 %, einem Rückgang des Energieverbrauchs um 15 % und einer Steigerung der Energieeffizienz um 18 % führt.

mehr lesen

Sie möchten die F&S Filtrieren und Separieren testen?

Bestellen Sie Ihr kostenloses Probeheft

Überzeugen Sie sich selbst: Gerne senden wir Ihnen die F&S kostenlos und unverbindlich zur Probe!

Finance Illustration 03