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Gärreste aus Biogasanlagen als Basis für grünes Methanol

Im Rahmen des Innovationsbündnisses „biogeniV“ untersuchen das Deutsche Biomasseforschungszentrum und die Technische Universität Freiberg, wie bislang ungenutzte biogene Reststoffe als Rohstoff für grüne Chemikalien genutzt werden können. Ziel ist es, diese Stoffströme zu hochwertigen Energieträgern wie grünem Methanol zu veredeln.

von | 03.11.25

Die Projektpartner des Innovationsbündnisses „biogeniV“, v.l.n.r.: Prof. Dr. Martin Gräbner (TU BAF) Dr. Claudia Kirsten (DBFZ), Jenny Stukenbrock (CBC), Nikolaus Manolikakes (DBFZ), Dr. Felix Baitalow (TU BAF), Dr. Markus Piechotka (mele)
Quelle: Anne Zschächner
Methanol biogeniV DBFZ

Im Rahmen des Programms „WIR! – Innovation und Strukturwandel“ unterstützt das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) zwei neue Verbundsprojekte, die sich mit der nachhaltigen Nutzung biogener Reststoffe befassen. Diese beiden Vorhaben sind Teil des Innovationsbündnisses „biogeniV“. Sie verfolgen das Ziel, organische Nebenprodukte aus landwirtschaftlicher und industrieller Produktion in hochwertige chemische Energieträger umzuwandeln.

Aufbereitung biogener Reststoffe

Das vom Deutschen Biomasseforschungszentrum (DBFZ) koordinierte Projekt „Reststofftrocknung – Analyse von Verfahren zur Aufbereitung von biogenen Reststoffen für eine weiterführende thermo-chemische Nutzung“ konzentriert sich auf die effiziente Entwässerung, Trocknung und Verdichtung von Gärresten. Gemeinsam mit der Cosun Beet Company Anklam und der mele Energietechnik sollen dabei homogene, lager-, dosier- und förderfähige Produkte entwickelt werden, die sich für eine anschließende Vergasung eignen.

„Durch die Mischung der Gärreste mit regional anfallenden Reststoffen wie Straßenbegleitholz, Landschaftspflegematerial oder industriellen Reststoffströmen können gezielt chemische und energiespezifische Eigenschaften beeinflusst und verändert werden. Zudem entsteht ein homogenes, lager-, dosier- und förderfähiges Produkt, was optimal in einer Gasifizierung eingesetzt werden kann.“, so Dr. Claudia Kirsten, Projektleiterin vom DBFZ.

Hin zum grünen Methanol

Parallel untersucht die Technische Universität Freiberg (TU BAF) im Projekt „Reststoffvergasung“ die aufbereiteten Brennstoffe in verschiedenen Vergasungsanlagen. Das dabei entstehende Synthesegas dient als Grundlage für die Methanolsynthese.

Unter der Leitung von Prof. Dr. Martin Gräbner der TU BAF arbeitet das Team gemeinsam mit der Hochschule Stralsund und der Cosun Beet Company Anklam an der Aufbereitung des Synthesegases zu grünem Methanol. Dabei sollen die Prozesse Reststoffveredelung, Gasifizierung und Methanolerzeugung vom wässrigen Gärrest als Reststoff bis hin zum grünen Methanol gekoppelt werden. Ziel ist es, ein optimales Nutzungskonzept von Energie- und Stoffströmen unter Einbindung von Abwärme und grünem Wasserstoff zu entwickeln.

Zukünftige Basis für nachhaltige Kraftstoffe

Grünes Methanol gilt als zukunftsfähiger Kraftstoff, insbesondere für die Schifffahrt. In Mecklenburg-Vorpommern entstehen derzeit mehrere Initiativen zur Produktion von grünem Methanol.

„Biogene Reststoffe werden zukünftig eine zentrale Rolle spielen, da geringere Herstellungskosten erwartet werden als beispielsweise bei strombasiertem grünem Methanol aus Wasserstoff und CO2. Wir sind gespannt auf die Ergebnisse dieser Projekte und sehen das große Potenzial zur Herstellung grünen Methanols in unserer Region“, so Daniel Fink, Produktionsleiter für Bioenergie bei der Cosun Beet Company in Anklam.

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

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