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Feldforschung zu CCS in Europa

Im EU-Projekt COREu werden Feldkampagnen in mehreren europäischen Regionen durchgeführt, um geowissenschaftliche und ökologische Grundlagen für CCS-Infrastrukturen zu schaffen.

von | 03.06.25

In Griechenland, Tschechien, Polen und der Ukraine finden im Rahmen des Projekts COREu Untersuchungen zu CCS-Infrastrukturen statt – als Grundlage für sichere Speicherlösungen.
Quelle: Pcess609 / Adobe Stock
CCS

Im Rahmen des EU-geförderten Forschungs- und Innovationsprojekts COREu werden Technologien der CO₂-Abscheidung, -Speicherung (Carbon Capture and Storage, CCS) und des Transports (Carbon Capture and Utilization, CCU) unter realen Bedingungen getestet und weiterentwickelt. Ziel ist es, eine Infrastruktur zur sicheren Speicherung von CO₂ in Europa aufzubauen und einen Beitrag zur Erreichung der europäischen Klimaneutralitätsziele zu leisten. Das Projekt vereint 43 Partnerorganisationen aus ganz Europa und wird durch das Programm Horizon Europe gefördert.

Fokus auf Infrastruktur und Umweltdaten

COREu adressiert sowohl technische als auch regulatorische Herausforderungen entlang der CCS-Wertschöpfungskette und arbeitet an der Entwicklung eines transnationalen Netzwerks zur Verbindung von CO₂-Quellen mit geeigneten Speicherstätten. Besondere Bedeutung kommt dabei der Erhebung von Umweltdaten zu, die eine sichere und nachhaltige CO₂-Speicherung ermöglichen sollen.

Ein wesentliches Element des Projekts sind mehrere Feldkampagnen in unterschiedlichen europäischen Regionen. Ziel dieser Kampagnen ist es, Daten zu den Umwelt- und geologischen Bedingungen zu erheben, um eine sichere und effektive CO₂-Speicherung zu gewährleisten.

Umweltmonitoring in Prinos, Griechenland

In Prinos, Griechenland, wurden bereits zwei Probenahmekampagnen durchgeführt. Ziel ist es, die natürlichen physikalisch-chemischen und biologischen Bedingungen der Meeresumwelt oberhalb des Prinos-Ölfelds vor der CO₂-Injektion zu erfassen. Die Untersuchungen erfolgen mit Unterstützung des Forschungsschiffs „Filia“ des Hellenic Centre for Marine Research (HCMR). Im Fokus stehen unter anderem physikalisch-chemische Parameter des Meerwassers sowie biologische Indikatoren.

Die Forschungsarbeiten werden durch ein internationales Team aus Wissenschaftlern begleitet. Außerdem wurde in Prinos in einem CCS-Kontext die Umwelt-DNA (e-DNA) eingesetzt, um die biologische Vielfalt zu erfassen.

Regionale Feldstudien in Mittel- und Osteuropa

„Im Rahmen von COREu sammeln Forschungsgruppen aus ganz Europa Proben aus dem Gebiet oberhalb des zukünftigen Injektionsstandorts sowie aus anderen Bereichen des Golfs von Kavala. Das ist entscheidend, um die natürliche Variabilität des Standorts zu verstehen. Die CO₂-bezogene Chemie verändert sich auf natürliche Weise durch biologische Prozesse, die von Jahreszeiten, Temperatur, Licht und Durchmischung des Wassers beeinflusst werden. Um den Standort nach der CO₂-Injektion sicher überwachen zu können, müssen wir die natürlichen CO₂-Konzentrationen und biologischen Systeme kennen“, erklärte Dr. Stan Beaubien von der Universität Sapienza in Rom, Mitglied des Forschungsteams.

Zusätzlich zu den Kampagnen in Griechenland fanden bzw. finden Umweltmessungen in weiteren Regionen statt: Unter anderem eine Feldkampagne in Südmähren, Tschechische Republik, zur Bodenluftanalyse und VOC-Messungen über einem erschöpften Öl- und Gasfeld. In Polen findet ein Monitoring-Plan für CCS-Szenarien in der Ostsee statt, ergänzt durch Langzeitmessungen des CO₂-Gehalts in der Bodenluft. In der Ukraine wurden geochemische Ausgangsdaten durch zwei Feldkampagnen im Sommer 2024 erhoben. Die dabei gewonnenen Daten sollen als Referenz für spätere Speicherüberwachungsmaßnahmen dienen.

Das Steinbeis Europa Zentrum verantwortet im Projekt das Arbeitspaket „Communication, Dissemination & Exploitation“ und unterstützt damit die europaweite Vernetzung relevanter Akteure sowie die Verbreitung von Ergebnissen.

Fazit und Ausblick

COREu hat sich zum Ziel gesetzt, einen Beitrag zur wissenschaftlichen und technischen Weiterentwicklung der CO₂-Speicherung in Europa zu leisten. Die durchgeführten und geplanten Feldkampagnen sollen eine Datengrundlage für den sicheren Bau künftiger CCS-Infrastrukturen schaffen und so zu einer nachhaltigen, kohlenstoffarmen Zukunft beitragen.

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

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