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KI-Projekt in Freiberg: Big Data in der Recyclingwirtschaft

Die TU Bergakademie Freiberg hat auf der Woche der Umwelt, die vom 4. bis 5. Juni in Berlin stattfand, das Projekt „Data Mining Lab Freiberg" vorgestellt.

von | 06.06.24

Quelle: Adobe Stock / yana136
Kunststoffrecycling: Verpackungsabfälle nutzen
06.06.2024 Ι Die TU Bergakademie Freiberg hat auf der Woche der Umwelt, die vom 4. bis 5. Juni in Berlin stattfand, das Projekt „Data Mining Lab Freiberg” vorgestellt. Das Data Mining Lab Freiberg ist eine Datenbank, die sich mit Hilfe Künstlicher Intelligenz (KI) aus den Forschungsergebnissen zahlreicher Partner speist.

Das ist wahres Big Data: Die entwickelte Datenbank arbeitet mit sehr großen Datenmengen, die mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) nutzbar gemacht werden – für Wissenschaft und die Recyclingwirtschaft. Professor Urs Peuker vom Institut für Mechanische Verfahrenstechnik und Aufbereitungstechnik der TU Bergakademie Freiberg leitet das Data Mining Lab Freiberg. Er erklärt, warum das Batterierecycling der Zukunft Big Data braucht:

„Vor 50 Jahren bestand ein Auto aus vielleicht zehn verschiedenen Elementen, die wir recycelt haben. Heute haben wir allein in den Elektromotoren mit den entsprechenden Batterien eine Vielzahl weiterer chemische Elemente. Und auch die Strukturen werden feiner, da haben wir Materialien von der Dicke eines Haars oder kleiner. Recycling ist komplex geworden. Die klassischen Werkzeuge geraten an ihre Grenze.“

KI-Analyse vielfältiger Rohdaten

Hier kommt die Freiberger Datenbank ins Spiel. Diese sammelt zunächst die Daten der verschiedenen Projektpartner. Das können Laboranalysen sein oder auch Prozessdaten aus Recyclinganlagen, reine Textdateien ebenso wie Bildmaterial. Das Zusammenführen und die Analyse dieser ganz unterschiedlichen Rohdaten, also die „Fleißarbeit“, wie es Urs Peuker nennt, übernimmt die KI.

„Momentan befinden wir uns noch in der Datensammelphase“, sagt Peuker, „spätestens nächstes Jahr wollen wir entsprechende Forschungsthemen aufsetzen, dass wir diese dieses Data Mining der TU Freiberg auch nutzen können.“ Dabei hat Professor Peuker nicht allein die Wissenschaft im Blick: „Wir zielen auf einen Mehrwert für die wirtschaftliche Entwicklung in Sachsen, Deutschland, Europa.“

Es gehe eben nicht allein um den Umweltschutz, sondern auch um wirtschaftliche und strategische Interessen:

„In den Batterien sind Rohstoffe vorhanden, die nicht in Europa verfügbar sind. Primäre Rohstoffe sind in den nächsten Jahren möglicherweise schwieriger zu bekommen, wenn der globale Handel immer politischer wird. Recycling ist hier ein wichtiger Ansatz. An der TU Bergakademie Freiberg kommen wir ja ursprünglich vom Bergbau. Jetzt machen wir eine andere Art von „Mining“, die Gewinnung und Nutzung von einschlägigen Datensätzen.“

„Top-Level-Forschung in Mittelsachsen”

„Mit der Arbeit des Data Mining Lab stellt sich der Wissenschaftsstandort Freiberg exzellent dar“, betont der Rektor der TU Bergakademie Professor Klaus-Dieter Barbknecht. „Das ist Top-Level-Forschung in Mittelsachsen.“

Die im Übrigen mit zahlreichen Partnerinstitutionen vor Ort und in Sachsen funktioniert: Neben dem Institut für Mechanische Verfahrenstechnik, dem Institut für Technische Chemie und dem Institut für Angewandte Physik der TU Bergakademie Freiberg arbeiten das Helmholtzinstitut Freiberg für Ressourcentechnologie, das Fraunhofer Institut für Keramische Technologien und Systeme und das Fraunhofer Institut für Integrierte Systeme und Bauelementetechnologie an der Weiterentwicklung des Data Mining Lab Freiberg.

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