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Bioraffinerie-Projekte: Förderung in Millionenhöhe

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Autor: Isabell Hochstrat

Das Umweltministerium Baden-Württemberg fördert in den kommenden Jahren fünf Bioraffinerie-Projekte mit rund 19 Millionen Euro.

Projektpartnerschaft

Bis 2027 will das Ministerium aus Fördermitteln des Landes Baden-Württemberg sowie des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) fünf Projekte zum Aufbau modularer Bioraffinerien fördern. Diese sollen in den nächsten Jahren in Form von Pilot- und Demonstrationsanlagen zeigen, wie hochwertige Rohstoffe aus Abfall und Abwasser mittels nachhaltiger Bioökonomie in den Wirtschaftskreislauf zurückgebracht werden können. Die Projekte bieten die Chance, deren Ansätze zukünftig auf andere Kommunen und Unternehmen zu übertragen. So könnten kommunale Kläranlagen, Abfallbehandlungsanlagen oder Produktionsstätten mit auf sie zugeschnittenen modularen Bioraffinerien ausgestattet werden, um so anfallendes Abwasser und Abfälle als Rohstofflieferant zu nutzen.

Welche Projekte in Baden-Württemberg den Zuschlag für eine Förderung erhalten haben und nun ihre Arbeit aufnehmen können, steht laut einer Presseinformation des Fraunhofer-Instituts für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik (IGB) nun fest. Das Fraunhofer IGB ist an allen fünf Bioraffinerie-Projekten beteiligt, an drei der Projekte in Federführung.

Die geförderten Bioraffinerie-Projekte

KoalAplan – Produkte aus kommunalem Abwasser

Das Projekt soll das Potenzial zum Recycling in der Abwasserbehandlung aufzeigen. Mittels eines neuen Verfahrenskonzepts wollen die Wissenschaftler:innen an der Kläranlage der Universität Stuttgart hochwertige Produkte aus kommunalem Abwasser gewinnen. Dazu gehören unter anderem Ammoniumstickstoff als Dünger, Wasserstoff und Polyhydroxyalkanoate (PHA) als Rohstoff für bio-basierten Kunststoff. Das Projekt wird mit rund 2,3 Millionen Euro aus EFRE- und Landesmitteln gefördert.

InBiRa – Die Insektenbioraffinerie

Mithilfe von Insektenlarven sollen künftig in den Technikumshallen des Fraunhofer IGB in Stuttgart-Vaihingen hochwertige Produkte aus Abfall- und Restströmen gewonnen werden. Larven der Schwarzen Soldatenfliege können so aufbereitet werden, dass Proteine, Fette und Chitosan unter anderem aus Lebensmittelabfällen hergestellt werden können. Für den Bau dieser hochinnovativen Insektenbioraffinerie erhält das Projekt InBiRa rund 3,9 Millionen Euro Fördermittel der EU und des Landes.

BW2Pro – von Bioabfällen zu Produkten und Rohstoffen

Auf dem Gelände der kommunalen Biogasvergärungsanlage der Abfallwirtschaft Rems-Murr AöR (AWRM) in Backnang soll in Zukunft täglich eine Tonne Bioabfall zu Produkten und Rohstoffen wie zum Beispiel Fasern, Blumentöpfe, Dünger und Biogas verarbeitet werden. Den Bau dieser Bioabfallraffinerie fördern EU und Land mit rund 5,9 Millionen Euro.

SmartBioH2-BW – Biowasserstoff aus industriellen Abwasser- und Reststoffströmen

Das Projekt Smart-BioH2-BW wird mit insgesamt drei Millionen Euro gefördert. Das Ziel dieses Projekts ist es, eine Bioraffinerie in eine bestehende Industrieumgebung am Standort der Evonik Operations GmbH in Rheinfelden zu integrieren. Mittels zweier miteinander verknüpfter biotechnologischer Verfahren sollen in dem Projekt aus anfallenden industriellen Abwasser- und Reststoffströmen Biowasserstoff und weitere Produkte wie beispielsweise Carotinoide erzeugt werden.

RoKKa – Rohstoffquelle Klärschlamm und Klimaschutz auf Kläranlagen

Um die Produktion von Wertstoffen auf der kommunalen Kläranlage Erbach/Donau zu demonstrieren, erhält das Projekt RoKKa rund 3,8 Millionen Euro an Fördermitteln. Dabei geht es um den Einsatz und die Kombination verschiedener Anlagen zur Stickstoff-Rückgewinnung und Phosphor-Rückgewinnung, aber auch um die Abtrennung und das Recycling von CO2 sowie die Elektrosynthese und Mikroalgenproduktion.

Weitere Informationen unter www.igb.fraunhofer.de

 

 

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