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AiF: Neuaufstellung des “Netzwerks der Netzwerke”

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Thema:
Autor: Isabell Hochstrat

Prof. Dr. habil. Michael Bruno Klein, AiF
Foto: AiF
24.05.2023 Ι Die Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen (AiF) stellt sich als „Netzwerk der Netzwerke“ neu auf und hat eine externe Evaluierung der 1954 gegründeten Organisation angestoßen.

Das hochkarätige Bewertungsteam aus Vertretern der Wissenschaft und Forschung, Wirtschaft und Politik unter Vorsitz von Professor Christoph M. Schmidt, Präsident des RWI, Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung, und Professorin Friedericke Welter, Präsidentin des Instituts für Mittelstandsforschung (IfM), hat seinen Evaluationsbericht Anfang Mai 2023 vorgelegt. Er bescheinigt unter anderem, dass die AiF „bei einer konsequenten Umsetzung des von ihr eingeschlagenen Reformprozesses eine unverzichtbare Rolle im deutschen Innovationssystem einnehmen kann“.

Stimme des forschenden Mittelstandes

Im Bericht heißt es: „Die AiF kann und sollte die ansonsten fehlende Organisation sein, die die Interessen des forschenden Mittelstandes als dessen Stimme bündelt. Keine andere Organisation in Deutschland ist in der Lage, diese Interessen in ähnlicher Weise branchenübergreifend zu aggregieren und zu artikulieren.“ Und weiter: „Die Stärken der AiF liegen in der Organisation als Interessenvertretung des forschenden Mittelstandes, den Ergebnissen und Vorteilen, die sich aus der erfolgreichen Begleitung und Administration der Forschungsprogramme ergeben, und der damit einhergehenden Transferleistung von der Forschung in die Unternehmen.“

Konsequente Umsetzung des Reformprozesses

Die Gutachtergruppe empfiehlt die konsequente Fortsetzung des eingeschlagenen Strategie- und Reformprozesses. Es gehe darum, gezielt strategische Lücken im Innovationssystem zu schließen und „vom Verwalten zum Gestalten“ überzugehen. Dabei gilt es, ein neues, reflektiertes Rollenverständnis zu entwickeln. Mit Blick nach innen sind die Veränderungsfähigkeit, Agilität und Diversität zu stärken sowie das Geschäftsmodell des Vereins weiterzuentwickeln und auf eine neue, zukunftsfähige Grundlage zu stellen. „Um diese Empfehlungen umzusetzen, werden wir beispielsweise die etablierten themenorientierten AiF-Forschungs- und Transferallianzen sowie das AiF-InnovatorsNet als neuartiges agiles Innovationszentrum mit seiner digitalen Transfer-, Kompetenz- und Vernetzungsplattform ausbauen und stärken, den Austausch und die Vernetzung unserer Forschungsvereinigungen untereinander weiter forcieren, eine aussagekräftige Transferindikatorik im Hinblick auf In-, Output und Impact entwickeln und damit die Wirksamkeit der Organisation erheblich erhöhen. Wir schärfen unser Rollenverständnis und fokussieren uns auf die Idee und ‚Essenz‘ der AiF“, beschreibt Klein die anstehenden Aufgaben des Netzwerkes.

IGF-Projektträgerschaft befürwortet

In den vergangenen Jahrzehnten hat die AiF die Industrielle Gemeinschaftsforschung (IGF) organisiert – laut den Expertinnen und Experten ein Alleinstellungsmerkmal. Darüber hinaus setze sich der Verein mit seinen 101 Mitgliedern, kompetent, umfassend und nachhaltig für die Belange des forschenden Mittelstandes ein. Eine mögliche zukünftige IGF-Projektträgerschaft durch die AiF Projekt GmbH, einer AiF-Tochter, wird von den Gutachterinnen und Gutachtern unter anderem mehr als befürwortet:

„Aufgrund der Struktur, des Mitgliederkreises (Unternehmen und Forschungsvereinigungen) und der tiefen Verankerung der AiF im forschenden Mittelstand können zusätzliche Mehrwerte für Förderempfänger als auch -geber eingebracht werden, die über die Projektträgerschaft hinausweisen.“ Weiter heißt es in dem Abschlussbericht der Evaluation: „Eine gemeinschaftliche (vorwettbewerbliche) Forschung von Konkurrenten kann nur in einem Vertrauensökosystem erfolgen. Die AiF sichert als neutraler, unabhängiger und vertrauenswürdiger Akteur die Grundlagen für die IGF.“

„Wir sehen die Evaluation als fundamentale Hilfe bei der Neuausrichtung des Forschungs- und Transfernetzwerkes AiF, um die Förderung und Unterstützung forschungsaffiner Unternehmen gemeinsam mit unseren Forschungsvereinigungen und -allianzen noch gezielter umzusetzen“, betont AiF-Hauptgeschäftsführer Klein.

Zum Arbeitspapier

Mitglieder der Evaluierungskommission

Prof. Dr. Christoph M. Schmidt (Vorsitz), Präsident des RWI, Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung, Essen Prof. Dr. Friedericke Welter (Vorsitz), Präsidentin des Instituts für Mittelstandsforschung (IfM), Bonn Edelgard Bulmahn, Bundesministerin a.D., Mitglied im AiF-Senat Dana Goldhammer, Geschäftsführerin der Umwelt Control Labor GmbH, Köln Robert Heinecke, CEO Breeze Technologies, Hamburg Prof. Dr. Manfred Hennecke, ehemaliger Präsident der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM), Berlin Dr. Thomas Lange, Senior Advisor Achleitner Ventures, Professor Peter Post, Vice President bei Festo SE, Esslingen Prof. Dr. Vivien Procher, Leiterin der Forschungsgruppe “Entrepreneurship and Innovative Business Models” an der Universität Marburg Dr. Thomas Sattelberger, ehemaliger Staatssekretär im Bundesforschungsministerium Markus Uttikal, Geschäftsführer TZM GmbH, Göppingen Dr. Carsten Wehmeyer, Senior Manager Digitalisierung und Innovation beim Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. (BDI) Dr. Andreas Heindl (Rapporteur), Projektleiter Mobility Data Space bei acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften Dr. Patrick Pfister (Rapporteur), Bereichsleiter Mobilität bei acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften

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