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Meerestechnik: Munitionsaltlasten bergen

In der Nord- und Ostsee lagern Altlasten, die während der Weltkriege dort versenkt wurden. Die Deutsche Allianz Meeresforschung (DAM) und die Gesellschaft für Maritime Technik (GMT) bereiten fundierte Hintergrundinformationen zum Thema „Munitionsaltlasten im Meer” auf. Sie bieten somit eine Übersicht aus wissenschaftlicher und wirtschaftlicher Perspektive als Basis für politische Entscheidungsprozesse.

von | 31.10.22

Photomosaik eines Munitionshaufens im Versenkungsgebiet in der Kolberger Heide © GEOMAR
31.10.2022 Ι In der Nord- und Ostsee lagern Altlasten, die während der Weltkriege dort versenkt wurden. Die Deutsche Allianz Meeresforschung (DAM) und die Gesellschaft für Maritime Technik (GMT) bereiten fundierte Hintergrundinformationen zum Thema „Munitionsaltlasten im Meer” auf. Sie bieten somit eine Übersicht aus wissenschaftlicher und wirtschaftlicher Perspektive als Basis für politische Entscheidungsprozesse.

Munition im Meer

In den deutschen ausschließlichen Wirtschaftszonen von Nord- und Ostsee lagern Altlasten von rund 1,6 Millionen Tonnen konventioneller Munition und etwa 5000 Tonnen chemischer Kampfstoffe. Diese wurden in den beiden Weltkriegen durch Militäroperationen oder danach durch Verklappung versenkt.

Kampfmittel im Meer sind eine Bedrohung für die Meeresumwelt und ein Nachhaltigkeitsrisiko für die Bewirtschaftung der Meere. Zum Ausmaß dieser Bedrohung und dem künftigen Umgang mit der Altlast forscht die Wissenschaft seit einigen Jahren mit zunehmender Intensität.

Fundierte Wissensbasis zum Umgang mit Altlasten

Das Factsheet Munition im Meer – Sachstand und Perspektiven der DAM fasst den wissenschaftlichen Sachstand zusammen. Neben der historischen Betrachtung, nationalen und internationalen Akteuren und den Gefahren, die von Munitionsaltlasten im Meer ausgehen, beleuchtet das Papier Möglichkeiten der Suche und Bergung sowie das wirtschaftliche Potential.

Die GMT hat eine Übersicht zu den Wertschöpfungsperspektiven für die deutsche meerestechnische Wirtschaft veröffentlicht. Deutsche Unternehmen spielen eine wichtige Rolle bei der Detektion und Räumung von Munitionsaltlasten im Meer. Sie fungieren als Technologielieferanten, Systemintegratoren oder Dienstleister. Durch jahrelang gesammelte Erfahrung in der Praxis, eigene Forschung und Entwicklung sowie durch die Einbindung in Verbundprojekte auf nationaler und europäischer Ebene wurde über die vergangenen Jahre umfangreiches Know-how aufgebaut.

Mit ihren Papieren möchten DAM und GMT eine fundierte Wissensbasis für die aktuellen politischen und gesellschaftlichen Entscheidungsprozesse zum Umgang mit der Munition im Meer bereitstellen. Bei Bedarf vermitteln beide Organisationen auch Expert:innen, um das im Koalitionsvertrag der aktuellen Bundesregierung vereinbarte Sofortprogramm zur Bergung der Munitionsaltlasten in Nord- und Ostsee zu begleiten.

Munitionsräumung wird mehrere Jahrzehnte dauern

Die Munitionsräumung in Nord- und Ostsee wird für Politik und Gesellschaft eine Aufgabe von mehreren Jahrzehnten sein. DAM und GMT empfehlen der Bundesregierung die staatliche Verpflichtung zur umfassenden Räumung dieser Altlasten aus unseren Gewässern anzuerkennen und eine Räumung zu veranlassen. Entsprechende Mittel zur Räumung und damit zum großflächigen Einsatz der entwickelten Verfahren müssen verlässlich bereitgestellt werden. Wenn hierdurch Planungssicherheit geschaffen wird, kann die deutsche Wirtschaft in innovative Verfahren investieren, die nationale Wertschöpfung der Meerestechnik steigern und somit auch ihre Wettbewerbsposition international ausbauen.

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