17.05.2024 Ι Die Bundesvereinigung der deutschen Ernährungsindustrie (BVE) hat im Mai ihren aktuellen Konjunkturreport vorgelegt. Darin verzeichnet die deutsche Ernährungsindustrie für den Februar 2024 im Vergleich zum Vorjahr ein preisbereinigtes Plus von 1,5 % beim Absatz. Dabei stieg der Absatz im Inland um 3,4 %, während er im Ausland um 1,9 % zurückging.
Der Gesamtumsatz der Industrie betrug 18,6 Milliarden Euro, was im Vergleich zum Vorjahr einen nominalen Anstieg von 0,4 % bedeutet. Der Umsatz auf dem Inlandsmarkt betrug 12,0 Milliarden Euro (+ 2,2 % im Vergleich zum Vorjahr), der Umsatz im Auslandsgeschäft 6,6 Milliarden Euro (- 2,7 % im Vergleich zum Vorjahr). Die Ausfuhrpreise sanken dabei um 0,8 %, die Erzeugerpreise im Inland um 1,2 %. Der kalender- und saisonbereinigte Produktionsindex nahm um 0,1 % ab.
Entwicklungen der Rohstoffmärkte
Schwankungen bei Agrarrohstoffkosten und Energiekosten nehmen Einfluss auf die gesamte Wertschöpfungskette und schlussendlich auch die Verkaufspreise der Ernährungsindustrie. Preise entwickeln sich zudem gemäß Angebots- und Nachfrageschwankungen.
Im Februar stiegen die Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte im Vergleich zum Vormonat um 1,2 %. Im Vergleich mit dem Vorjahresmonat ist das ein Rückgang um 5,7 %, wobei der Basiseffekt zu beachten ist. Verglichen mit dem „Vorkrisenniveau“ im Februar 2020 liegt der Wert noch immer knapp 33 % höher. Der FAO Food Price Index stieg im April um 119,1 Punkte und damit um 0,3 % zum Vormonat. Damit steht er 7,4 % unter dem Niveau des Vorjahres.
Wie das statistische Bundesamt verlauten lässt, sanken bei den Erzeugerpreisen gewerblicher Produkte im März die Preise für Erdgas (verflüssigt oder gasförmig) zum Vormonat um 6,6 %. Beim Erdöl stiegen die Preise um 3,0 %, bei Braunkohle um 7,9 %. Trotz der „Energiekrise“ liegt der Preis für Erdgas noch immer mehr als 183 % über dem Niveau vom Februar 2020, der für Erdöl 39 %, und der für Braunkohle gut 42 % über dem Vorkrisenniveau.
Gedrückte Stimmung in der Industrie
Die Ernährungsindustrie trägt sich mit Bedenken bezüglich einer anhaltenden konjunkturellen Stagnation. Das zeigen neueste Daten des ifo-Geschäftsklimaindex. Der Saldo des Geschäftsklimas verzeichnet einen Rückgang von 7,5 Punkten auf 96,0 Punkte, was ihn unter den neutralen Wert von 100 schickt. Auch der Saldo für die Geschäftserwartung (für die nächsten sechs Monate) sank auf 95,6 Punkte, wobei 21,8 % der befragten Hersteller mit einer negativen Entwicklung rechnen und 12,5 mit einer positiven.
Auch die Verbraucherstimmung befindet sich seit längerem auf einem tiefen Niveau mit wenig eindeutigen Tendenzen. Im Vergleich zum Vormonat stieg der Konsumklimaindex im April 2024 um 1,5 Punkte und liegt nun bei –24,2 Zählern. Eine Prognose der GfK-Konsumforscher sagt für Mai einen weiteren Zuwachs um 3,1 Punkte voraus. Verglichen mit dem Vormonat stiegen im März die allgemeinen Verbraucherpreise um 0,4 %, verglichen mit dem Vorjahr sind es 2,2 %.