Die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) und die Arbeitgebervereinigung Nahrung und Genuss (ANG) haben ihre aktuellen Branchenzahlen für das Jahr 2024 veröffentlicht. Die Daten zeichnen ein differenziertes Bild: Die Zahl der Beschäftigten in der Branche ist gestiegen, während die reale Umsatzentwicklung erneut rückläufig war.
Leichtes Umsatzplus in der Ernährungsbranche
„Die aktuellen Zahlen zeigen, dass sich die Branche trotz anhaltend hoher Belastungen behauptet, allerdings auf zunehmend dünner werdendem Fundament. Rein nominal verzeichnen wir zwar ein leichtes Umsatzplus von 0,6 Prozent auf 232,7 Milliarden Euro. Preisbereinigt war der Umsatz der gesamten Ernährungsindustrie jedoch, wie bereits im Vorjahr, leicht rückläufig. Das ist ein Alarmsignal“, so BVE-Hauptgeschäftsführer Christoph Minhoff.
Der Auslandsumsatz konnte nominal leicht zulegen und lag bei rund 84 Milliarden Euro, preisbereinigt blieb jedoch auch hier ein Rückgang zu verzeichnen.
Anhaltende Herausforderungen für die Unternehmen
Als wesentliche Belastungsfaktoren werden unter anderem hohe Energie- und Rohstoffkosten, eine zunehmende Bürokratiebelastung sowie geopolitische Konflikte genannt. Diese Entwicklungen setzen die wirtschaftliche Stabilität der Unternehmen weiterhin unter Druck.
Beschäftigungszuwachs in schwierigem Umfeld
Trotz der wirtschaftlichen Herausforderungen konnte die Ernährungsbranche einen Anstieg der Beschäftigtenzahl um 2,1 Prozent auf 658.150 Personen verzeichnen. Damit bleibt sie der viertgrößte industrielle Arbeitgeber in Deutschland. Auch die Zahl der Auszubildenden stieg leicht um 2,9 Prozent, jedoch blieben 12,1 Prozent der Ausbildungsplätze unbesetzt.
„Die gestiegene Beschäftigtenzahl zeigt, dass die Unternehmen der Ernährungsindustrie auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten an ihren Mitarbeitenden festhalten. Das unterstreicht die Verlässlichkeit der Branche als Arbeitgeber. Umso wichtiger ist es, die Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass diese Stabilität auch künftig gesichert werden kann“, sagte ANG-Hauptgeschäftsführerin Kim Cheng.
Nach Angaben der BVE und ANG sind 48 Prozent der Beschäftigten tarifgebunden, weitere 47 Prozent der Betriebe orientieren sich an den Flächentarifen.







