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Abfallfrei: Feinkorn deponierungsfähig machen

Die Firma Nehlsen entwickelte ein innovatives Verfahren für Gewerbsortieranlagen und hat ein neuartiges Verfahren zum Patent angemeldet. Zurzeit entsteht bei der Bewegung der Materialien in automatischen Gewerbeabfallsortieranlagen ein Gemisch aus zerriebenen Holzwerkstoffen und feiner Mineralik mit einem Mineralikanteil von circa 75 Prozent. Zukünftig soll es aufbereitet werden können.

von | 13.12.22

© Adobe Stock
13.12.2022 Ι Die Firma Nehlsen entwickelte ein innovatives Verfahren für Gewerbsortieranlagen und hat dieses zum Patent angemeldet. Zurzeit entsteht bei der Bewegung der Materialien in automatischen Gewerbeabfallsortieranlagen ein Gemisch aus zerriebenen Holzwerkstoffen und feiner Mineralik mit einem Mineralikanteil von circa 75 Prozent. Zukünftig soll es aufbereitet werden können.

Feinkorn nicht deponierungsfähig

Das sogenannte Feinkorn ist trotz des hohen mineralischen Anteils nicht deponierungsfähig. Grund dafür sind die in den Holzwerkstoffen enthaltenen wasserlöslichen organischen Stoffe (Dissolved Organic Carbon, kurz: DOC). Es werden Werte von bis zu 500 Milligram pro Liter (mg/L) erreicht, was deutlich über dem Deponiegrenzwert von 100 mg/L liegt.

Auf einer Deponie würden diese wasserlöslichen, organischen Stoffe im Laufe der Zeit aus den feinen Holzwerkstoffen ausgewaschen und in der Tiefe des Deponiekörpers unter Luftausschluss von Bakterien in klimaschädliches Methan umgesetzt.

Neues Verfahren zur Senkung des DOC-Wertes

Durch ein mikrobiologisches Verfahren gelingt es nun, den DOC-Wert des Feinkorns in nur drei Tagen auf den gesetzlich geforderten Deponiegrenzwert abzusenken. Hierfür werden die wasserlöslichen großen organischen Verbindungen unter Luftausschluss von Bakterien zu kurzkettigen organischen Verbindungen abgebaut. Im zweiten Schritt werden dann unter intensiver Belüftung die kurzkettigen organischen Verbindungen verdampft oder von aeroben Bakterien abgebaut. Bei diesem Verfahren entstehen keine Abfallprodukte.

Nehlsen forschte zwei Jahre an der Problemstellung. „Die Ursache des DOC-Problems des holzhaltigen Feinkorns war bisher nicht bekannt und betrifft alle Gewerbesortieranlagen in Deutschland. Mit unser Technik liefern wir eine Lösung für die gesamte Branche“, so Kai Bastuck, Bereichsleitung Business Development der Nehlsen AG.

Nächstes Ziel ist die Überführung des Verfahrens in einen großtechnischen Maßstab. Dafür hat Nehlsen bereits Pläne.

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